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Weingut

Gunderloch

Seit 1890 in Nackenheim am berühmten Roten Hang verwurzelt - steht das Weingut Gunderloch für terroirbetonte Rieslinge mit unverkennbarer Mineralität. In sechster Generation führt Johannes Hasselbach die traditionsreiche Kellerei, die intensiv nachhaltig arbeitet und die charakterstarken Steilhängen des Roten Tonschiefers in klare, elegante Weine übersetzt
Seit 1890 in Nackenheim am berühmten Roten Hang verwurzelt - steht das Weingut Gunderloch für terroirbetonte Rieslinge mit unverkennbarer Mineralität. In sechster Generation führt Johannes Hasselbach die traditionsreiche Kellerei, die intensiv nachhaltig arbeitet und die charakterstarken Steilhängen des Roten Tonschiefers in klare, elegante Weine übersetzt

Weingut Gunderloch: Spitzenweine, Lagen und Tradition aus Rheinhessen

Geschichte, Familie und Philosophie

Das Weingut Gunderloch zählt zu den traditionsreichen Betrieben in Rheinhessen. Es verbindet die historische Gründung durch Carl Gunderloch mit einer kontinuierlichen Weiterführung durch die Familie Hasselbach und einer klaren Ausrichtung auf qualitätsorientierten Weinbau.

Carl Gunderloch und die Gründung

Im Jahr 1890 erwarb Carl Gunderloch, ein Bankier aus Mainz, den Weinberg Nackenheimer Rothenberg, der zum berühmten „Roten Hang“ gehört. Dieser Steilhang mit seinen eisenhaltigen Böden gilt bis heute als eine der besten Rieslinglagen Deutschlands.

Carl Gunderloch verfolgte von Beginn an das Ziel, Weine von hoher Qualität zu erzeugen. Er setzte auf sorgfältige Arbeit im Weinberg und eine klare Ausrichtung auf den Riesling. Damit legte er die Grundlage für den Ruf des Weinguts.

Sein Engagement ging über den eigenen Betrieb hinaus. Er war Mitbegründer des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), der bis heute für strenge Qualitätsstandards im deutschen Weinbau steht. Damit prägte er nicht nur das Weingut, sondern auch die Entwicklung des gesamten Anbaugebiets Rheinhessen.

Familiengenerationen und Leitung

Seit der Gründung wird das Weingut von der Familie weitergeführt. Über sechs Generationen hinweg blieb die Verantwortung in den Händen der Nachkommen, die das Erbe mit neuen Ideen verbunden haben.

Nach Fritz Hasselbach, der das Gut viele Jahre leitete, übernahm sein Sohn Johannes Hasselbach die Führung. Er bringt sowohl betriebswirtschaftliches Wissen als auch praktische Erfahrung im Weinbau ein. Diese Kombination prägt die moderne Ausrichtung des Betriebs.

Die Familie bewirtschaftet heute rund 24 Hektar Rebfläche, darunter neben dem Rothenberg auch die Lagen Pettenthal und Hipping. Damit verfügt das Weingut über einige der renommiertesten Parzellen des Roten Hangs.

Weinbauphilosophie und Qualitätsanspruch

Das Weingut Gunderloch orientiert sich stark am Charakter seiner Lagen. Der Fokus liegt auf Riesling, ergänzt durch Burgundersorten und Silvaner. Ziel ist es, die Eigenheiten der Böden und Steillagen präzise im Wein widerzuspiegeln.

Die Arbeit folgt dem Prinzip, dass Qualität im Weinberg entsteht. Dazu gehören schonende Bewirtschaftung, Handarbeit in den Steillagen und eine klare Reduktion der Erträge, um Konzentration und Ausdruck zu fördern.

Johannes Hasselbach verbindet Tradition mit Offenheit für neue Ansätze. Internationale Projekte und Austausch mit anderen Winzern helfen, Innovationen in den Betrieb einzubringen. So bleibt das Weingut fest in Rheinhessen verwurzelt und gleichzeitig nach außen orientiert.

Weinberge und Spitzenlagen: Rothenberg, Pettenthal, Hipping

Die Weinberge am Roten Hang in Rheinhessen prägen seit Jahrhunderten die Qualität der Rieslinge aus Nackenheim und Nierstein. Steile Hänge, roter Tonschiefer und die Nähe zum Rhein schaffen Bedingungen, die Weine mit klarer Mineralität, feiner Säure und langer Lagerfähigkeit hervorbringen.

Der Rote Hang und seine Bedeutung

Der Rote Hang liegt zwischen Nackenheim und Nierstein im Weinbaugebiet Rheinhessen. Er verdankt seinen Namen dem roten Tonschiefer, der durch Eisenoxid gefärbt ist. Dieser Boden speichert Wärme, trocknet schnell ab und zwingt die Reben, tief zu wurzeln.

Die Steillagen fallen direkt zum Rhein ab. Durch die östliche Ausrichtung erhalten die Reben viel Morgensonne, was eine gleichmäßige Reifung der Trauben unterstützt. Gleichzeitig reflektiert der Fluss das Licht und sorgt für zusätzliche Wärme.

Die Einzellagen Rothenberg, Pettenthal und Hipping gehören zu den bekanntesten Flächen am Roten Hang. Sie sind klein strukturiert, schwer zu bewirtschaften und deshalb besonders wertvoll. Viele Winzerinnen und Winzer betrachten diese Weinberge als Herzstück für trockene Spitzenrieslinge.

Lage Rothenberg: Charakter und Einfluss

Der Rothenberg liegt am nördlichen Ende des Roten Hangs in Nackenheim. Er gehört zu den steilsten Lagen der Region und weist nur eine dünne Schicht aus grobem Tonschiefer auf, die direkt auf Fels liegt.

Diese kargen Bedingungen führen zu niedrigen Erträgen, aber sehr konzentrierten Trauben. Rieslinge vom Rothenberg sind bekannt für ihre Kombination aus Kraft und Eleganz. Sie zeigen klare Mineralität, präzise Säure und haben ein hohes Reifepotenzial.

Die Nähe zum Rhein schützt die Reben vor Frost und sorgt für ein mildes Mikroklima. Dadurch können die Trauben auch in kühlen Jahren vollständig ausreifen. Viele Weingüter, darunter Gunderloch, sehen den Rothenberg als ihre wichtigste Lage.

Pettenthal und Hipping: Einzigartige Terroirs

Das Pettenthal liegt südlich des Rothenbergs bei Nierstein. Es ist besonders steil und stark von rotem Schiefer geprägt. Die Weine aus dieser Lage zeigen oft exotische Fruchtaromen, lebendige Säure und eine ausgeprägte Mineralität. Sie wirken komplex und entwickeln sich über viele Jahre.

Der Hipping schließt an das Pettenthal an. Er ist weniger steil, aber ebenfalls von Tonschiefer geprägt. Rieslinge aus dem Hipping gelten als zugänglicher und fruchtbetonter, oft mit Noten von Zitrus und Steinobst.

Beide Lagen ergänzen den Rothenberg durch ihre unterschiedlichen Charaktere. Während das Pettenthal für Tiefe und Struktur steht, bietet der Hipping feinere, leichtere Weine. Zusammen bilden sie ein präzises Bild der Vielfalt am Roten Hang in Rheinhessen.

Rebsorten und Weinstilistik von Gunderloch

Das Weingut Gunderloch baut überwiegend Riesling an, ergänzt durch Silvaner und verschiedene Burgundersorten. Die Weine zeichnen sich durch eine klare, mineralische Prägung aus, die stark vom roten Schieferboden des Rothenbergs beeinflusst wird.

Riesling: Herzstück des Sortiments

Riesling nimmt beim Weingut Gunderloch den größten Anteil ein. Rund 85 % der Rebfläche sind mit dieser Sorte bepflanzt. Besonders die Lagen am Rothenberg gelten als ideal für Riesling, da die roten Schiefer- und Tonböden viel Mineralität und Struktur in die Trauben bringen.

Die Weine zeigen je nach Lage und Ausbau unterschiedliche Ausprägungen. Trockene Rieslinge wirken straff und salzig, während feinherbe und edelsüße Varianten eine ausgewogene Balance von Süße und Säure bieten.

Gunderloch legt Wert auf einen präzisen, klaren Stil. Längere Hefelager und schonender Ausbau im Edelstahl oder Holzfass geben den Rieslingen Tiefe und Langlebigkeit. Viele Jahrgänge entwickeln sich über Jahre positiv und zeigen ein gutes Reifepotenzial.

Silvaner und weitere Rebsorten

Neben Riesling spielt Silvaner eine kleinere, aber wichtige Rolle. Er stammt aus ausgewählten Parzellen und wird meist trocken ausgebaut. Silvaner von Gunderloch ist weniger aromatisch als Riesling, dafür oft etwas runder und weicher im Geschmack.

Weitere Rebsorten ergänzen das Sortiment. Dazu gehören Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Diese Sorten werden überwiegend trocken vinifiziert und bringen eine andere Stilistik ins Sortiment.

Auch Spätburgunder findet sich auf kleineren Flächen. Er wird mit zurückhaltendem Holzeinsatz ausgebaut und zeigt eine elegante, fruchtbetonte Art. So entsteht eine Vielfalt, die neben den Rieslingen weitere Facetten des Terroirs präsentiert.

Typische Stilistik und Ausbaustile

Die Weine von Gunderloch sind bekannt für ihre klare Struktur und Mineralität. Der rote Schieferboden prägt den Charakter, oft mit einer leichten Salzigkeit im Geschmack. Dies gilt besonders für die Rieslinge aus den Steillagen des Rothenbergs.

Im Ausbau setzt das Weingut auf Zurückhaltung. Es wird weitgehend auf Zusatzstoffe verzichtet. Stattdessen stehen lange Maischestandzeiten, Hefelager und ein schonender Ausbau im Vordergrund.

Die Kombination aus Edelstahl und Holzfass erlaubt es, Frische und Komplexität zu verbinden. So entstehen Weine, die authentisch wirken und den Ursprung ihrer Lagen deutlich widerspiegeln.