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Weingut

Weingut Erich Sattler

Dort, wo das pannonische Klima seine ganze Kraft entfaltet und der Neusiedler See als stiller Temperaturwächter über die Reben wacht, liegt Gols. Hier führt das Weingut Erich Sattler mit der gelassenen Sicherheit der zweiten Generation vor, wie man aus Konzentration Größe gewinnt. Fünfzehn Hektar, nicht mehr und nicht weniger, genügen, um jene klassischen österreichischen Rotweine zu keltern, die das Burgenland definieren. Während im Weinbau Österreich oft die Vielfalt gefeiert wird, setzt Sattler beharrlich auf einen klaren Fokus: Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent. Seine fast störrische Entscheidung, den heimischen Sorten treu zu bleiben, als viele Winzer internationalen Trends folgten, war mehr als nur eine Laune – es war die Grundsteinlegung für eine unverwechselbare Stilistik. Hier entstehen Weine, die nicht laut sind, aber unendlich viel zu erzählen haben.
Dort, wo das pannonische Klima seine ganze Kraft entfaltet und der Neusiedler See als stiller Temperaturwächter über die Reben wacht, liegt Gols. Hier führt das Weingut Erich Sattler mit der gelassenen Sicherheit der zweiten Generation vor, wie man aus Konzentration Größe gewinnt. Fünfzehn Hektar, nicht mehr und nicht weniger, genügen, um jene klassischen österreichischen Rotweine zu keltern, die das Burgenland definieren. Während im Weinbau Österreich oft die Vielfalt gefeiert wird, setzt Sattler beharrlich auf einen klaren Fokus: Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent. Seine fast störrische Entscheidung, den heimischen Sorten treu zu bleiben, als viele Winzer internationalen Trends folgten, war mehr als nur eine Laune – es war die Grundsteinlegung für eine unverwechselbare Stilistik. Hier entstehen Weine, die nicht laut sind, aber unendlich viel zu erzählen haben.

Das Weingut Erich Sattler: Tradition und Terroir im Burgenland


Gols liegt dort, wo das pannonische Klima seine ganze Kraft entfaltet und der Neusiedler See als stiller Temperaturwächter über die Reben wacht. Hier führt Erich Sattler seinen Familienbtrieb mit der gelassenen Sicherheit der zweiten Generation. Fünfzehn Hektar. Nicht mehr, nicht weniger. Auf diesen kalkhaltigen Böden, durchzogen von Löss und Schotter, gedeihen jene österreichischen Rotweinsorten, die dem Burgenland seinen Ruf als führende Region verschafften.

Zweigelt, Blaufränkisch und St. Laurent finden hier ihre charakteristische Mineralität, geprägt von Sattlers präziser Handschrift. Seine Philosophie verbindet traditionelles Winzerhandwerk mit moderner Klarheit. Bewusste Ertragsreduktion auf maximal 45 Hektoliter pro Hektar, selektive Handlese und konsequentes Entrappen - das Entfernen der Stiele vor der Gärung zur Vermeidung unerwünschter Bitterstoffe. Während andere Betriebe im Weinbau Österreich wie das Weingut Steyrer im Traisental mit frischen Weißweinen andere Akzente setzen, konzentriert sich Sattler auf jene elegante Tanninstruktur und lebendige Fruchtexpressivität, die das östliche Burgenland durch seine einzigartige Kombination aus Kontinentalklima und Seenähe ermöglicht. Das Ergebnis sind österreichische Rotweine mit Charakter und Substanz.


Die Geschichte des Weinguts Sattler


Ende der 1970er Jahre wandelte sich die Landwirtschaft im Burgenland. Was zunächst als Ergänzung zur herkömmlichen Bewirtschaftung begann, entwickelte sich beim Familienbetrieb Sattler zu einer gezielten Weinbau-Intensivierung. Die österreichische Weinbautradition jener Zeit legte hier den Grundstein für das, was heute als eigenständiger Charakter erkennbar ist.

Als Erich Sattler die 1990er Jahre die Verantwortung übernahm, veränderte sich die Ausrichtung grundlegend. Statt auf Masse zu setzen, konzentrierte er sich bewusst auf Qualität und die besten Lagen. Seine Entscheidung, primär auf Zweigelt zu setzen, wirkte damals fast störrisch. Internationale Rebsorten dominierten die Diskussion, doch Sattler vertraute den heimischen Sorten. Diese Weitsicht sollte der Weingutsgeschichte eine klare Richtung geben.

2003 brachte den entscheidenden technischen Sprung. Der neue Weinkeller vereint temperaturgesteuerte Edelstahltanks mit Barriques, jenen kleinen Eichenfässern, die dem Wein Struktur und Tiefe verleihen können. Diese durchdachte Kombination ermöglicht präzise Arbeit am Terroir. Hier zeigt sich, wie generationenübergreifender Weinbau funktioniert: Tradition wird nicht konserviert, sondern weiterentwickelt. Die Weingeschichte Burgenland erhielt ein weiteres authentisches Kapitel.


Das einzigartige Terroir des Burgenlands


Die geologische Vielfalt rund um Gols erzählt eine komplexe Geschichte: Das pannonische Klima bringt zwar beeindruckende 2.000 Sonnenstunden pro Jahr, doch entgegen einem verbreiteten Mythos sind nicht die reinen Temperaturen entscheidend. Die markanten Tageschwankungen von bis zu 15°C schaffen jene Spannung, die trotz geringer Niederschläge unter 600 mm jährlich eine vielschichtige Aromenentwicklung ermöglicht und gleichzeitig die Säurestruktur bewahrt, die den Weinen ihre lebendige Frische schenkt.

Unter den Reben breitet sich ein faszinierendes geologisches Mosaik aus: Die charakteristischen Löss-Lehm-Böden werden von Kiesadern durchzogen, die selbst in regenreichen Jahren optimale Drainage gewährleisten und Staunässe verhindern. In der Riede Hedegkern, einer der herausragenden Lagen des Weinguts, wurzeln alte Rebstöcke in besonders kalkreichem Untergrund. Hier entfaltet das Terroir seine mineralische Prägkraft vollständig und verleiht den Weinen jene Struktur und beeindruckende Langlebigkeit, die sie auszeichnet.

Als gewaltiger Klimaregulator fungiert der Neusiedler See durch ein raffiniertes Spiel aus Wärmespeicherung und nächtlicher Abkühlung: Tagsüber nimmt er Wärme auf und gibt sie in den Nachtstunden wieder ab, wodurch gefährliche Spätfröste im Frühjahr minimiert werden. Während heißer Sommermonate sorgt die nächtliche Verdunstung für kühlende Effekte, die das Mikroklima ausbalancieren. Diese natürliche Klimaanlage ermöglicht es den Rotweintrauben, ihre vollständige phänolische Reife zu erreichen, ohne dabei die elegante Frische einzubüßen, die das Burgenland so charakteristisch macht.


Weinphilosophie und Rebsortenvielfalt bei Erich Sattler


Ein roter Faden zieht sich durch Sattlers Denken: „Große Weine entstehen im Weingarten". Diese Überzeugung prägt jeden Handgriff, von der selektiven Handlese über die grüne Lese (Ertragsreduzierung durch Ausdünnung unreifer Trauben) bis hin zur akribischen Pflege jeder einzelnen Rebe. Hier regiert nicht der Zufall, sondern eine Präzision, die Zeit und Geduld versteht.

Das Rebsortenportfolio folgt einer klaren Hierarchie: Zweigelt bildet mit vierzig Prozent das Fundament, Blaufränkisch steuert mit einem Viertel Struktur und Würze bei, während St. Laurent mit fünfzehn Prozent für burgundische Eleganz sorgt. Kleine Parzellen mit Cabernet Sauvignon und Merlot erweitern die Möglichkeiten für vielschichtige Cuvées, ergänzt durch Chardonnay im Weißweinbereich. Diese Fokussierung ermöglicht es Sattler, jede Rebsorte bis ins Detail zu verstehen und zu perfektionieren.

In der Vinifikation herrscht das Prinzip der minimalen Intervention. Nach schonender Handlese und behutsamer Entrappung folgt die temperaturkontrollierte Gärung, wobei längere Maischestandzeiten (Kontakt zwischen Saft und Schalen) den Premiumweinen ihre intensive Farb- und Tanninstruktur verleihen. Der bewusst zurückhaltende Eingriff lässt dem Terroir Raum zur Entfaltung.

Beim Holzeinsatz zeigt sich Sattlers differenzierte Herangehensweise: Die Spitzen-Cuvée „Panobile" reift in Barriques mit lediglich dreißig Prozent Neuholzanteil, während der Reserve Zweigelt in 500-Liter-Tonneaux (größere Holzfässer mit geringerer Holzintensität) ausgebaut wird. Als weltweiter Referenzpunkt für kompromisslosen Barrique-Ausbau steht Ornellaia in der Toskana, das seit 1981 Bordeaux-Rebsorten zu Supertoskanern von Weltformat formt.


Von der Traube bis zur Flasche: Handwerkskunst bei Sattler


Der Rhythmus bestimmt alles. Im Winter, wenn die Reben ruhen, definiert der präzise Rebschnitt bereits die Qualität des kommenden Jahrgangs. Was wie ein simpler Schnitt aussieht, ist pure Kalkulation: Jede Knospe entscheidet über Ertrag und Konzentration. Im Frühjahr folgt die akribische Laubarbeit, bei der überschüssige Triebe per Hand entfernt werden. Diese Handarbeit wirkt altmodisch, ist aber der Schlüssel für optimale Belüftung und Sonneneinstrahlung in der Traubenzone.

Die Handlese beginnt Mitte September mit St. Laurent und erstreckt sich bis in den Oktober hinein, wenn der Blaufränkisch seine volle Reife erreicht. Sattler liest nicht einmal, sondern oft in mehreren selektiven Durchgängen. Jede Parzelle wird zum optimalen Zeitpunkt geerntet, um ausschließlich perfektes Traubenmaterial zu gewinnen. Diese Präzision kostet Zeit, aber sie zahlt sich in der Flasche aus.

Im Keller herrscht das Prinzip der Schonung. Schwerkraft ersetzt Pumpen, die temperaturkontrollierte Maischegärung erfolgt in kleineren Behältern und ermöglicht so eine parzellengenaue Vinifikation. Die malolaktische Gärung (biologischer Säureabbau) läuft natürlich ab und verleiht den Rotweinen jene geschmeidige Textur, die Sattlers Stil prägt. Hier zeigt sich, was Geduld bewirkt.

Für die Reifung nutzt das Weingut eine durchdachte Kombination aus Edelstahl, traditionellen Holzfässern und französischen Barriques. Die Toastung (kontrolliertes Ausbrennen der Fassinnenseite) und das Fassalter werden präzise auf jeden Weintyp abgestimmt. Das Ziel ist die perfekte Balance zwischen Fruchtausdruck, Terroir und Holzeinfluss. Hier entscheidet sich, ob ein Wein nur gut oder außergewöhnlich wird.