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Weingut

ICARDI

Azienda Agricola Icardi prägt das Piemont mit fruchtbetonten und eleganten Weinen aus Castiglione Tinella, an der Grenze zwischen der Unter-Langa und Monferrato. In biologisch bewirtschafteten Weinbergen entstehen ausdrucksstarke Baroli und Barbareschi mit ausgeprägter Herkunft und Stil.

Azienda Agricola Icardi prägt das Piemont mit fruchtbetonten und eleganten Weinen aus Castiglione Tinella, an der Grenze zwischen der Unter-Langa und Monferrato. In biologisch bewirtschafteten Weinbergen entstehen ausdrucksstarke Baroli und Barbareschi mit ausgeprägter Herkunft und Stil.

Weingut ICARDI – Piemont, wo Nebel auf Präzision trifft

 
Dort, wo der berühmte piemontesische Nebel die Hügel der Langhe umhüllt und der Rebsorte Nebbiolo einst ihren Namen gab, liegt das Fundament einer besonderen Weinkultur. Inmitten dieser Kulisse, in der Gemeinde Castiglione Tinella, schreibt das Weingut ICARDI seit Generationen seine eigene Geschichte. Die Azienda Agricola ICARDI ist dabei mehr als nur ein Produzent – sie ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Respekt vor der Natur und präzises Handwerk keine Gegensätze sein müssen. Hier wird die Langsamkeit, die das Klima diktiert, nicht als Hindernis, sondern als Werkzeug für Komplexität und Finesse verstanden. Was daraus entsteht, sind keine lauten Weine, sondern charakterstarke Persönlichkeiten, die ihre Herkunft mit jeder Faser zum Ausdruck bringen.


Das Weingut ICARDI - Tradition und Handwerk im Herzen des Piemonts


In der Gemeinde Castiglione Falletto, wo sich die kalkreichen Böden der Langhe über ideale Südlagen erstrecken, führt die Azienda Agricola ICARDI seit mehreren Generationen präzises Winzerhandwerk fort. Das Piemont Weingut nutzt die charakteristischen Nebelschwaden der Region, die der Rebsorte Nebbiolo ihren Namen gaben (nebbia bedeutet auf italienisch Nebel), um Weine von bemerkenswerte Komplexität zu erzeugen. Hier verbinden sich günstige Mikroklima-Bedingungen mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Die Weinberge des Familienbetriebs liegen in erstklassigen Appellationen wie Barolo DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita, die höchste italienische Qualitätsstufe) und Langhe DOC. Diese Lagen auf kalkhaltigen Böden mit optimaler Exposition schaffen das Fundament für Weine mit ausgeprägtem Terroir-Charakter (standortspezifische Prägung durch Boden, Klima und Hanglage). Besonders die aus der anspruchsvollen Nebbiolo-Traube gekelterten Rotweine entwickeln durch ihre natürliche Tanninstruktur eine außergewöhnliche Lagerfähigkeit und werden zu begehrten Positionen für Weinsammler mit Anspruch.


Geschichte und Lage der Azienda Agricola ICARDI


Vor mehreren Jahrzehnten begann die piemontesische Weinbaugeschichte der Familie ICARDI als kleiner Betrieb zwischen den Hügeln um Castiglione Tinella. Was heute als respektiertes Familienweingut gilt, entstand durch jene Mischung aus Beharrlichkeit und Gespür für das Land, die im Piemont Tradition hat. Diese Weintradition, von einer Generation zur nächsten weitergegeben, prägt heute jeden Arbeitsschritt vom Rebschnitt bis zur Flaschenfüllung.

Das Anwesen liegt eingebettet in die charakteristische Hügellandschaft der Langhe, wo sich der Blick über Rebhänge und Haselnusshaine verliert. Hier dominiert jener Kalkstein-Mergel-Boden, den die Winzer "marne" nennen: eine geologische Besonderheit, die den Weinen ihre mineralische Prägung und jene feste Tanninstruktur verleiht, für die das Piemont bekannt ist. Dieser Untergrund speichert Feuchtigkeit, reflektiert Licht und sorgt für jene Komplexität, die ICARDI-Weine auszeichnet.

Die Betriebsgebäude selbst erzählen von diesem Verständnis für Balance: Traditionelle piemontesische Architektur aus hellem Stein verbindet sich mit modernen Kellertechniken zu einem System, das Respekt vor der Vergangenheit mit zeitgemäßer Präzision vereint. Hier wird nicht innoviert um der Innovation willen, sondern weil es der Qualität dient.


Terroir und Klima - Die Basis für ICARDI's charaktervolle Weine


Die Alpen ragen wie eine natürliche Wand im Norden auf, während sich südlich die Apenninen erstrecken. Dazwischen liegt das Piemont mit seinem kontinentalen Klima, das von ausgeprägten Tag-Nacht-Unterschieden geprägt wird. Diese diurnalen Schwankungen (Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht) erreichen oft mehr als fünfzehn Grad. Für die Reben bedeutet das langsame Aromabildung bei erhaltener Säurefrische. Die warmen Tage fördern die phenolische Reife (Ausreifung der Farbstoffe und Gerbstoffe) der Nebbiolo-Trauben, während die kühlen Nächte die zarten Primäraromen bewahren.

ICARDI bewirtschaftet Weinberge zwischen zweihundert und vierhundert Metern Höhe. Besonders geschätzt sind die süd- und südwestlich ausgerichteten Hänge, die während der entscheidenden Reifezeit optimale Sonneneinstrahlung erhalten. Jede Höhenlage entwickelt ihr eigenes Profil im Piemont-Terroir. In kühleren Lagen entstehen elegant-mineralische Noten, während die wärmeren Bereiche kraftvolle, tanninreiche Strukturen hervorbringen. Diese Vielfalt macht den Reiz der Region aus.

Der charakteristische Kalkstein-Mergel-Boden der Weinregion Piemont vereint Kalkstein, Ton und Mergel in komplexer Mischung. Diese geologische Formation gewährleistet optimale Drainage und speichert gleichzeitig Wasser sowie Mineralien. Der hohe Kalkanteil fördert die Säurebalance und trägt zur Eleganz bei. Die Tonkomponente sorgt für Tiefe und Komplexität. So entstehen die markanten mineralischen Noten und jene feste Tanninstruktur, die ICARDI-Weinen ihre Langlebigkeit verleiht.


Das einzigartige Mikroklima der ICARDI-Weinberge


Die Langhe-Hügel fungieren als natürliche Architekten für die ICARDI-Weinberge und schaffen ein schützendes Mikroklima, das extreme Wetterkapriolen wie Hagel oder zu starke Winde fernhält. Diese topographische Besonderheit der Hanglagen ermöglicht nicht nur eine ausgewogene Temperaturregelung, sondern formt die Grundlage für jene präzise Rebsortenauswahl, die dem Weingut ICARDI seine charakteristische Stilistik verleiht.

Besonders prägend wirken die herbstlichen Nebelschleier, jene berühmte "nebbia", die der Nebbiolo-Traube einst ihren Namen schenkte. Diese morgendlichen Schleier verlängern die Reifeperiode erheblich, schützen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung und bewahren jene feine Säurestruktur, die den ICARDI-Weinen ihre bemerkenswerte Frische und Spannung verleiht. Für den anspruchsvollen Nebbiolo-Anbau sind diese klimatischen Bedingungen nahezu ideal.

Die Rebsortenverteilung folgt strikt den mikroklimatischen Gegebenheiten: Nebbiolo erhält die besten südexponierten Lagen, während Barbera und Dolcetto an kühleren Standorten gedeihen. Diese präzise Abstimmung zwischen Sorte und Standort maximiert die Terroir-Expression jeder einzelnen Parzelle und deren spezifischer Bodenbeschaffenheit.

Es gibt einen Mythos, alle Piemont-Weine schmeckten gleich. Heute weiß man dank detaillierter Bodenanalysen: Selbst innerhalb eines Weinbergs entstehen signifikante geschmackliche Unterschiede durch unterschiedliche Mikroklimata und Bodenstrukturen.


Philosophie und Weinbau - Das Handwerk der Familie ICARDI


Claudio und Marcello ICARDI haben eine klare Haltung. Wo andere auf Effizienz setzen, wählen sie den längeren Weg. Chemische Eingriffe werden auf ein absolutes Minimum reduziert; stattdessen prägt eine nachhaltige Weinproduktion das Denken des Hauses, die dem Boden Zeit lässt und dem Ökosystem Raum gibt. Nicht Kontrolle steht im Mittelpunkt, sondern Respekt vor dem, was die Natur vorgibt.

Diese Philosophie zeigt sich besonders bei der Ernte. Jede Traube wird per Handlese (Vendemmia manuale) gelesen, oft in mehreren Durchgängen pro Parzelle. Was arbeitsintensiv wirkt, folgt einer präzisen Logik: Nur physiologisch reife Beeren schaffen es in die Kelter, unreife oder überreife werden aussortiert. So entsteht jene aromatische Klarheit, die ICARDI-Weine von vielen anderen im Piemont unterscheidet.

Im Keller herrscht dieselbe Präzision. Die Gärung läuft unter kontrollierter Temperaturführung (Fermentazione controllata) ab, wodurch sortentypische Primäraromen erhalten bleiben und unerwünschte Gärungsnebenprodukte gar nicht erst entstehen. Schonende Verarbeitung bedeutet hier weniger Manipulation, mehr Geduld.

Für den traditioneller Weinausbau ihrer Prestigeweine wie Barolo und Barbaresco setzt die Familie auf große slawonische Eichenfässer (Botte Grande). Diese ermöglichen eine sanfte, langsame Oxidation, die komplexe tertiäre Aromen wie Leder, Tabak und Trüffel entwickelt, ohne den Terroir-Charakter durch dominante Holznoten zu überlagern. Zeit wird zum Werkzeug, nicht Technik.


Nachhaltige Anbaumethoden und traditionelle Kelterung


Im Weinberg praktiziert die Familie ICARDI einen integrierten Anbau, der bewusst auf chemische Hilfsmittel verzichtet. Statt Herbizide einzusetzen, wird der Boden zwischen den Rebzeilen manuell bearbeitet und gezielt begrünt. Diese Methode fördert nicht nur die Biodiversität, sondern stärkt auch die natürliche Widerstandskraft der Reben gegen Stress und Krankheiten. Bei der Rotweinbereitung setzen die ICARDIs auf eine wochenlange Maischegärung, jene Mazeration, bei der die Trauben samt Schalen vergären und dabei maximale Farb- und Tanninstoffe extrahieren. Besonders bei Nebbiolo-Trauben ist diese Geduld entscheidend. Die anschließende Pressung erfolgt mit pneumatischen Pressen bei niedrigem Druck, wodurch bittere Phenole aus den Kernen weitgehend vermieden werden. Den Abschluss bildet die Malo, jener biologische Säureabbau, bei dem die herbere Apfelsäure in weichere Milchsäure umgewandelt wird. Dieser Prozess verleiht den ICARDI-Weinen ihre charakteristische Rundung und sorgt für mikrobiologische Stabilität.