Zum Hauptinhalt springen
Weingut

Château du Tertre

Tauchen Sie ein in die Welt von Château du Tertre, wo historische Traditionen auf moderne Techniken treffen und das einzigartige Terroir elegante Weine von herausragender Qualität entstehen lässt.
Tauchen Sie ein in die Welt von Château du Tertre, wo historische Traditionen auf moderne Techniken treffen und das einzigartige Terroir elegante Weine von herausragender Qualität entstehen lässt.

Château du Tertre

Neunundzwanzig Meter über dem Meeresspiegel - das klingt bescheiden, ist aber im flachen Médoc ein seltenes Privileg. Château du Tertre nutzt diese Höhe klug: Das Kiesplateau sorgt für perfekte Drainage und schützt die Reben vor Frühjahrsfrösten. Der Name verrät bereits alles - "du Tertre" bedeutet schlicht Anhöhe.

Die grauen Kiesböden des Médoc zeigen hier ihre ganze Stärke. Sie zwingen die Rebwurzeln tief hinab und schaffen durch ihre Drainagewirkung ideale Bedingungen für komplexe Weine. Seit der Klassifikation von 1855 trägt das Weingut den Titel Grand Cru Classé - eine offizielle Anerkennung als klassifiziertes Gewächs, das es zu den Cinquièmes Crus (Fünften Gewächsen) zählt.

Die 52 Hektar Rebfläche umgeben das Château in harmonischer Anordnung. Sie spiegeln die lange Weinbautradition von Bordeaux wider, einer Region, die seit der Römerzeit zentraler Akteur im internationalen Weinhandel ist. Das atlantische Klima prägt hier eine Vielzahl an Weinstilen.

Die Geschichte von Château du Tertre reicht ins 12. Jahrhundert zurück. Diese jahrhundertealte Tradition und die klassifizierte Qualität verleihen dem Weingut nicht nur historische Bedeutung, sondern sichern ihm einen festen Platz im modernen Weinbau von Margaux.

Die faszinierende Geschichte eines Margaux-Klassikers

Der markante Kieshügel von Margaux erzählt Geschichten, die weit über das hinausreichen, was Rebwurzeln erreichen können. Bereits im 12. Jahrhundert erkannten Winzer das Potenzial dieser Erhebung und legten die ersten Weinberge an, zu einer Zeit, als die englische Herrschaft über Aquitanien dem Weinbau in Bordeaux entscheidende Impulse verlieh. Was damals begann, mündete 1855 in die Anerkennung als Cinquième Cru Classé, eine Klassifikation, die bis heute die Qualitätskonstanz dieser geschichtsträchtigen Domäne unterstreicht.

Nach wechselvollen Besitzverhältnissen übernahm 1997 die Familie Albada Jelgersma das Château du Tertre und investierte gezielt in Weinbergsarbeiten und Kellertechnik, wodurch eine neue Qualitätsära eingeleitet wurde. Diese Phase der Modernisierung prägte die jüngere Médoc-Geschichte nachhaltig. Seit 2020 führt die Familie Helfrich das Erbe weiter und verbindet dabei bewährte Weintradition mit zeitgemäßen Visionen, ohne die historische Identität des Hauses zu verwässern.

Terroir und Weinberge – Die Grundlage für Spitzenqualität

Unter den Füßen von Château du Tertre liegt eine geologische Besonderheit, die Margaux prägt: tiefgründiger Quarzkies, durchsetzt mit jenem rostigen Eisenoxid, das den Böden ihre warme Farbe verleiht. Diese sogenannten Graves garonnaines (Kiesböden der Garonne) schaffen perfekte Drainage und zwingen die Rebwurzeln, tief ins Erdreich zu graben. Was oberflächlich karger Boden scheint, wird zur Quelle intensiver Mineralität und jener strukturellen Präzision, die Margaux-Weine unverwechselbar macht.

Auf 52 Hektar wächst eine durchdachte Rebsorten-Komposition: Cabernet Sauvignon bildet das Rückgrat mit seiner straffen Tanninstruktur, während Merlot Fülle und samtige Textur beisteuert. Cabernet Franc sorgt für würzige Frische, Petit Verdot für jene dunkle Tiefe, die erst nach Jahren der Reife ihre wahre Größe zeigt. Das Mikroklima auf dem Margaux-Plateau wirkt wie ein natürlicher Temperaturregler: Die nahe Gironde-Mündung mildert extreme Hitze und Frost, während die erhöhte Lage optimale Luftzirkulation garantiert. Diese Konstellation schützt vor Pilzkrankheiten und bewahrt jene charakteristische Finesse, die Château du Tertre seit Generationen auszeichnet.

Das einzigartige Terroir von Margaux

Unter den Füßen knirscht es leise: Kiesel, die Jahrtausende vom Fluss hierher gespült wurden, bilden das Rückgrat dieser Appellation. Margaux zeigt sich als Meister der Finesse, wo jede Parzelle ihre eigene Geschichte erzählt. Das Mikroklima (kleinsträumige Klimaverhältnisse) dieser Region formt Weine von unvergleichlicher Eleganz, getragen von jenem charakteristischen Veilchenaroma, das nur hier in dieser Reinheit entsteht.

Die Kieselböden des Château du Tertre fungieren als natürliche Wärmespeicher: Tagsüber sammeln sie Sonnenwärme, nachts geben sie diese langsam an die Wurzeln ab. Ein perfektes System für schwierigere Jahrgänge. Doch das wahre Geheimnis liegt tiefer: Unter der Kiesschicht verbirgt sich ein überraschend hoher Lehmanteil, der als Wasserspeicher funktioniert. Die Rebstöcke, im Durchschnitt 35 Jahre alt, profitieren von diesem unterirdischen Reservoir. Einige Parzellen tragen sogar über 50 Jahre alte Reben, deren tiefe Wurzeln komplexe, strukturreiche Weine hervorbringen. Dieser natürliche Wasserspeichermechanismus wird in Zeiten des Klimawandels zum entscheidenden Vorteil. Kontinuierliche Wasserversorgung, auch in trockenen Sommermonaten. So entstehen die Weine, die Margaux zu dem machen, was es ist.

Weinbauphilosophie und Handwerk – Tradition trifft Moderne

2020 markierte einen Wendepunkt. Seitdem verfolgt Château du Tertre einen kompromisslosen Weg im biologischen Weinbau, bei dem Nachhaltigkeit zur Grundlage allen Handelns wird. Chemische Herbizide gehören der Vergangenheit an; Kupfereinsatz wird auf ein absolutes Minimum reduziert, um die lebendige Bodenstruktur zu erhalten. Diese Philosophie der Klarheit zeigt sich bereits bei der Handlese, wo jede Traube in kleinen Körben geerntet wird. Präzision ist hier kein Zufall.

Die doppelte Selektion am Entrappungstisch und auf speziellen Sortiertischen spiegelt diese Sorgfalt wider. Hier trennt sich Spreu vom Weizen. Nach der temperaturkontrollierten Gärung in Edelstahltanks folgt der entscheidende Ausbau in Barriques (225-Liter-Eichenfässer) für 16 bis 18 Monate. Etwa die Hälfte der Fässer wird jährlich erneuert. Diese Balance unterstützt die Fruchtaromen, ohne sie zu überlagern. Der Malo, jener biologische Säureabbau, der scharfe Äpfelsäure in mildere Milchsäure wandelt, wird behutsam gesteuert. Das Ergebnis sind Weine mit charakteristischer Frische und natürlicher Lagerfähigkeit.

Was hier entsteht, ist mehr als die Summe seiner Teile. Château du Tertre verbindet traditionelles Handwerk mit präziser Technik und schafft dabei eine vinologische Identität, die sowohl die Geschichte des Médoc ehrt als auch den Herausforderungen der Gegenwart standhält. Diese durchdachte Symbiose bewahrt die Seele der Margaux-Weine für kommende Generationen.

Innovative Kellertechnik mit Respekt vor der Tradition

2007 markierte einen Wendepunkt für Château du Tertre. Die umfassende Modernisierung des Weinkellers brachte eine bemerkenswerte Innovation hervor: kegelstumpfförmige Betongefäße, die auf dem Kopf stehen und deren Form alles andere als Zufall ist. Diese ungewöhnliche Geometrie nutzt die natürliche Bewegung des Mostes während der Gärung, wodurch Tannine und Farbstoffe besonders schonend extrahiert werden. Das Gravity-Flow-Prinzip (Schwerkraftverfahren) durchzieht alle Arbeitsschritte von der Traubenannahme bis zur Abfüllung und vermeidet mechanische Belastungen durch Pumpen, die Struktur und Aromenfülle des Weins könnten stören.

Die parzellenweise Vinifikation (getrennte Vergärung nach Weinbergslagen) in separaten Gefäßen ermöglicht es dem Kellerteam, das Potenzial jeder einzelnen Parzelle präzise herauszuarbeiten. Diese Methode bildet das Fundament für die spätere Assemblage (kunstvolle Komposition des Hauptweins), bei der nur die besten Partien zum Grand Vin zusammengeführt werden. Eine hochmoderne optische Sortiermaschine ergänzt die traditionelle Handlese und manuelle Selektion: Sie scannt jede einzelne Beere auf ihre Qualität und entfernt vollautomatisch unerwünschte Anteile. Diese Präzision garantiert eine unübertroffene Reinheit des Traubenmaterials und verbindet dabei technologische Meisterleistung mit handwerklicher Tradition.