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Weingut

Tua Rita

Tua Rita entstand aus einem Traum und wurde mit dem 100-Punkte-Merlot Redigaffi zur Ikone der Super-Tuscans. Auf den mineralischen Böden von Suvereto prägen Meeresbrisen, Temperaturschwankungen und sorgfältige Handlese komplexe, ausdrucksstarke Weine. Präzision im Weinberg und im Keller garantiert Balance, Eleganz und Langlebigkeit in jedem Tropfen.

Tua Rita entstand aus einem Traum und wurde mit dem 100-Punkte-Merlot Redigaffi zur Ikone der Super-Tuscans. Auf den mineralischen Böden von Suvereto prägen Meeresbrisen, Temperaturschwankungen und sorgfältige Handlese komplexe, ausdrucksstarke Weine. Präzision im Weinberg und im Keller garantiert Balance, Eleganz und Langlebigkeit in jedem Tropfen.

Tua Rita – Ikonisches Weingut aus der Toskana

In Suvereto, wo die Hügel der südlichen Maremma sanft zum Tyrrhenischen Meer abfallen, steht ein Weingut, das aus bescheidensten Anfängen zu einem italienischen Monument wurde. 1984 erwarben Rita Tua und ihr Mann Virgilio Bisti gerade einmal zwei Hektar Rebland, unweit der Küste, wo salzige Meeresbrisen und mediterrane Wärme das Klima prägen. Was damals als familiärer Traum begann, umfasst heute über dreißig Hektar und gilt als Inbegriff toskanischer Spitzenweinkunst.

Die Vision von Rita Tua, später fortgeführt von ihrer Tochter Simena und Schwiegersohn Stefano Frascolla, war von Anfang an klar umrissen: Weine zu schaffen, die jenseits klassischer DOC-Bestimmungen der Toskana ihren eigenen Weg gehen. Als Vorreiter der sogenannten Super Toskaner (internationale Rebsorten außerhalb traditioneller Appellationsregeln) etablierte sich das Gut schnell in der Weltspitze und erntet regelmäßig Höchstbewertungen internationaler Weinkritiker.

Der Name "Tua Rita" ehrt die Gründerin, deren kompromisslose Qualitätsvision das Fundament für den Ruf dieses außergewöhnlichen Hauses legte. Heute steht es beispielhaft für jene neue Generation toskanischer Weingüter, die Tradition und Innovation zu einer unverwechselbaren Handschrift verschmolzen haben.

Geschichte und Entwicklung des Weinguts Tua Rita

Ein zweieinhalb Hektar großes Grundstück in Suvereto, gekauft 1984 für die Rente. Rita Tua und Virgilio Bisti, beide Römer, wollten ihr Leben entschleunigen, ein paar Reben pflanzen, eigenen Wein machen. Es gibt den hartnäckigen Mythos, die beiden hätten von Beginn an ein toskanisches Familienweingut von Weltrang geplant. Heute weiß man dank erhaltener Korrespondenz aus den Achtzigern: Die ersten Rebstöcke entstanden aus purer Liebhaberei. Der kommerzielle Triumph kam ungeplant.

1994 wandelte sich alles mit einem einzigen Wein. Redigaffi, ein reinsortiger Merlot, dessen Name sich vom lokalen Flurnamen ableitet, veränderte die Koordinaten dieses kleinen Betriebs grundlegend. Aus der Maremma-Anonymität heraus gelang der Sprung ins internationale Rampenlicht der Weinkritik. Der Jahrgang 1997, sechs Jahre später von Robert Parker mit 100 Punkten bewertet, schrieb Geschichte. Als ersten italienischen Wein überhaupt ehrte er damit einen Super-Toskaner (hochwertige Cuvées außerhalb traditioneller DOC-Klassifikation) aus dem Val di Cornia.

Nach Virgilio Bistis Tod 2010 übernahmen Tochter Simena und Schwiegersohn Stefano Frascolla das Erbe. Rita Tua bleibt die Seele des Hauses. Die neue Generation erweitert behutsam: Experimente mit autochthonen Rebsorten, frische Akzente in der Vinifikation (Weinherstellung). Das Fundament aber bleibt unverändert.

Terroir und Klima: Die Grundlage der Tua Rita Weine

Suvereto liegt im Herzen der südlichen Maremma, eingebettet zwischen mittelalterlichen Mauern und jenen Rebhängen, die Tua Rita seinen unverwechselbaren Charakter verleihen. Das mediterrane Klima wird durch die Nähe zum Tyrrhenischen Meer gemildert, ein Umstand, der für ausgewogene Reifezyklen und phenolische Vollendung sorgt. Phenole sind jene Farbstoffe und Gerbstoffe, die den Weinen ihre bemerkenswerte Tiefe verleihen. Wo andere Regionen der Toskana unter extremer Sommerhitze leiden, profitiert das Maremma-Terroir von kühlenden Meeresbrisen.

Die geologische Vielfalt der Weinberge zeigt sich in einer faszinierenden Mischung aus Lehm-Kalkstein-Böden und Galestro, jenem charakteristischen Schieferton, der der Region ihre mineralische Signatur verleiht. Diese Bodenstruktur ermöglicht einerseits optimale Wasserversorgung in trockenen Perioden, andererseits sorgt sie für die Drainage, die Staunässe verhindert. Es gibt einen Mythos, Galestro sei nur schlechter Boden. Heute weiß man dank moderner Bodenanalyse: Seine schichtartige Struktur fördert die Mineralstoffaufnahme und verleiht den Weinen ihre charakteristische Komplexität.

Das Mikroklima zwischen den östlich gelegenen Colline Metallifere und dem westlichen Meer schafft jene Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, die für die Aromaentwicklung entscheidend sind. Mikroklima bezeichnet dabei das spezielle, lokale Kleinklima einer begrenzten Region. Diese thermische Amplitude bewahrt die Säure in den Trauben und fördert gleichzeitig die Konzentration der Phenole. Mit einer extremen Pflanzdichte von bis zu 9.000 Reben pro Hektar zwingt Tua Rita jede einzelne Rebe zu Höchstleistungen. Quantität wird bewusst für Qualität geopfert. Ein Prinzip, das sich in der außergewöhnlichen Konzentration der späteren Weine widerspiegelt.

Die Weinberge von Tua Rita in der Maremma

Aus bescheidenen zwei Hektar ist ein Mosaik von über dreißig Hektar entstanden, das sich wie ein aufgeschlagenes Buch über die Hügel der Maremma erstreckt. Jede Parzelle erzählt ihre eigene Geschichte: unterschiedliche Ausrichtungen fangen das Licht verschieden ein, Höhenlagen zwischen hundert und zweihundertfünfzig Metern über dem Meeresspiegel sorgen für subtile Klimaunterschiede, während variierende Bodentypen den Reben spezifische Nährstoffprofile bieten. Diese durchdachte Parzellierung verkörpert modernen Qualitätsweinbau in seiner reinsten Form, wo jede Rebsorte genau dort wächst, wo sie ihre beste Leistung entfalten kann.

Es gibt einen Mythos, dass nur jahrzehntealte Reben Spitzenweine hervorbringen können. Heute weiß man dank präziser Bodenanalysen und Mikroklima-Studien: auch relativ junge Anlagen liefern außergewöhnliche Qualität, wenn Terroir und Rebsorte in perfekter Harmonie stehen. Die Rebsortendiversität spiegelt diese Philosophie wider: Während internationale Varietäten wie Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Syrah das Rückgrat bilden, setzt Tua Rita verstärkt auf traditionelle italienische Sorten wie Sangiovese und den seltenen Pugnitello, um die regionale Identität zu stärken. Die Merlot-Weinberge auf den tonreicheren Böden bringen die Trauben für den legendären Redigaffi hervor, während die skelettreichen, kalkhaltigen Hänge mit ihrer natürlichen Drainage ideal für Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc sind, die das Fundament für den eleganten Bordeaux-Blend "Giusto di Notri" bilden.

Philosophie und Handwerk bei Tua Rita

Handwerk bedeutet hier Präzision in jeder Geste, vom ersten Rebschnitt bis zum letzten Tropfen, der die Flasche verlässt. Rita Tuas Vision war von Anfang an klar umrissen: Weine schaffen, die das Terroir von Suvereto mit unverwechselbarem Charakter und beeindruckendem Lagerpotenzial zum Ausdruck bringen. Keine Kompromisse. Diese Haltung durchzieht jeden Arbeitsschritt wie ein roter Faden.

Im Weinberg praktiziert Tua Rita eine Form der nachhaltigen Bewirtschaftung, die auf präventive Maßnahmen und sorgfältige Handarbeit setzt. Die Handlese erfolgt ausschließlich in kleinen Körben, gefolgt von einer rigorosen doppelten Selektion (einmal direkt im Weinberg, anschließend am Sortiertisch im Keller). Diese akribische Vorauswahl garantiert, dass nur perfekte Trauben den Weg in die Tanks finden. Qualität beginnt mit Verzicht.

Kellermeister Federico Viola führt die Vinifikation mit präziser Hand: Die Malo (biologischer Säureabbab) findet bei allen Rotweinen grundsätzlich im Holzfass statt, was jener charakteristischen, geschmeidigen Textur der Weine zugutekommt. Der anschließende Barrique-Ausbau in französischer Eiche erfolgt kontrolliert, Mikrooxidation dient als subtiles Werkzeug zur harmonischen Reifung, nicht als dominierender Geschmacksgeber. Viola vermeidet bewusst Überextraktion und übermäßigen Holzeinsatz. Stattdessen strebt er nach jener Balance zwischen konzentrierter Frucht, präziser Struktur und authentischem Terroir-Ausdruck, die Tua Rita zu einem Synonym für toskanische Spitzenqualität gemacht hat.

Der Ausbau der Weine von Tua Rita

In den Kellern von Tua Rita herrscht jene Ruhe, die nur entsteht, wenn Tradition und Präzision aufeinandertreffen. Nach der temperaturkontrollierten Gärung beginnt die eigentliche Arbeit: Die Rotweine reifen in französischen Barriques, wobei für die Spitzenweine wie Redigaffi und Giusto di Notri bewusst neue französische Eiche gewählt wird. Die Mikrooxidation, also die kontrollierte Sauerstoffzufuhr durch die Porigkeit des Holzes, verleiht den Weinen nicht nur zusätzliche Struktur und Komplexität. Sie ist der Grundstein für ihre bemerkenswerte Langlebigkeit.

Der Redigaffi Ausbau folgt einem rigorosen Protokoll: Als reinsortiger Merlot ruht er bis zu 22 Monate in neuen Barriques und entwickelt dabei jene Dichte, die ihn legendär macht. Der Giusto di Notri hingegen, eine elegante Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, erfährt eine ähnlich intensive Holzbehandlung. Ganz anders zeigt sich der Perlato del Bosco: Diese harmonische Verbindung aus Sangiovese und Cabernet demonstriert die zugänglichere, weniger holzbetonte Seite des Weinguts und macht die Vielseitigkeit der Kellerei sichtbar.

Entscheidend für die finale Qualität bleibt die anschließende Flaschenreifung in den klimatisierten Kellern. Diese oft mehrmonatige Phase ermöglicht die vollständige Integration der Aromen und die Harmonisierung der Tannine. Ein Prozess, der Tua Ritas Weine zu dem macht, was Kenner als erstklassigen guten Rotwein schätzen: präzise, ausdrucksstark und mit jener Ruhe, die nur Zeit schenken kann.