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Weingut

Domaine Chofflet Valdenaire

Tauchen Sie ein in die Welt der Domaine Chofflet-Valdenaire, wo traditionelles Handwerk und präzise Anpassungen an das Klima das burgundische Terroir in einzigartigen, mineralischen Weinen zur vollen Entfaltung bringen.
Tauchen Sie ein in die Welt der Domaine Chofflet-Valdenaire, wo traditionelles Handwerk und präzise Anpassungen an das Klima das burgundische Terroir in einzigartigen, mineralischen Weinen zur vollen Entfaltung bringen.

In einer Zeit, in der Burgundweine oft zwischen Hype und Tradition schwanken, verkörpert die Domaine Chofflet-Valdenaire eine bemerkenswerte Konstante. Hier, in den sanften Hügeln von Givry, wo die Côte Chalonnaise ihre eigene burgundische Identität entwickelt, entsteht Wein nach Prinzipien, die Handwerk über Spektakel stellen. Jean Chofflet führt sein Familienweingut mit jener stillen Präzision, die echte Terroir-Interpretation auszeichnet – fernab von Marketingversprechen, nah an der Wahrheit des Kalksteins. Seine Weine sprechen eine klare Sprache: Sie erzählen von marinen Sedimenten aus dem Jura, von kontrollierten Erträgen und von der Geduld, die Pinot Noir braucht, um seine burgundische Seele zu offenbaren. Wer verstehen möchte, was die Côte Chalonnaise jenseits der großen Namen zu bieten hat, findet in dieser Domaine einen verlässlichen Kompass durch die Vielfalt burgundischer Weinkultur.

Einstieg: Zwischen Kalkstein und Tradition in Givry

Südlich von Chagny, dort wo die Côte Chalonnaise in sanfte Hügel übergeht, etablierte sich die Domaine Chofflet-Valdenaire als präziser Interpret burgundischer Weinbaukunst. Givry selbst liegt auf kalkhaltigen Böden mit marinen Ablagerungen aus dem Jura, die den Weinen ihre charakteristische Mineralität verleihen. Diese geologische Struktur, gepaart mit der Südost-Exposition vieler Parzellen, schafft jenes Mikroklima, das Pinot Noir und Chardonnay in der Côte Chalonnaise ihre spezifische Prägung gibt.

Die Domaine arbeitet nach Prinzipien, die Handwerk vor Technologie stellen. In den Weinbergen dominiert Handlese, im Keller kontrollierte Vergärung ohne übermäßige Intervention. Der kalkhaltige Untergrund speichert Feuchtigkeit und gibt sie dosiert ab, während die Hangneigung für natürliche Drainage sorgt. Diese Kombination aus Boden und Bewirtschaftung erzeugt Weine mit klarer Struktur und burgundertypischer Finesse.

Chofflet-Valdenaire verkörpert damit jene Kontinuität, die Burgund auszeichnet: Respekt vor dem Terroir, Präzision in der Arbeit und die Überzeugung, dass große Weine Zeit brauchen, um ihre Wahrheit zu offenbaren.

Terroir und Klima: Die geologische Signatur von Givry

Kalkstein prägt hier alles. Die Weinberge der Domaine Chofflet-Valdenaire ruhen auf Böden aus Jura-Kalk, entstanden vor 150 Millionen Jahren durch marine Sedimente. Diese Schichten speichern Wasser, geben aber gleichzeitig Mineralien frei, die später im Wein als präzise, fast salzige Struktur spürbar werden. Geologie als Geschmacksgeber.

Das kontinentale Klima sorgt für klare Verhältnisse. Warme Sommer (oft über 25°C) treffen auf kühle Herbstnächte, die um 10°C fallen können. Diese Temperaturschwankungen erhalten die Malic (Apfelsäure) in den Trauben und schaffen jene Spannung, die Givry-Weine auszeichnet. Es gibt einen Mythos, kühle Nächte würden die Reben „sterilisieren“. Heute weiß man: Die Temperaturkontraste verlangsamen den Säureabbau und bewahren so die natürliche Frische.

Südöstliche Hänge zwischen 250 und 300 Metern Höhe schaffen ideale Bedingungen für Pinot Noir. Die Exposition garantiert optimale Lichtausbeute, während die Höhenlage für kühle Luftströme sorgt. Das Ergebnis sind Weine mit Struktur statt Opulenz. Die Hanglage funktioniert wie ein natürlicher Reflektor, der Sonnenlicht bündelt, ohne zu viel Wärme zu speichern.

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Premier Cru Lagen und ihre Besonderheiten

Die Premier Cru Klassifikation bringt in Givry klare Regeln mit sich. Der Clos de Choué profitiert von seiner geschützten Tallage, wo sich Wärme sammelt und Nordwinde abgehalten werden. Dieses Mikroklima wirkt wie ein natürlicher Konzentrator für Aromen und gewährleistet optimale Traubenreife. Die strengen Ertragsbegrenzungen von maximal 40 Hektolitern pro Hektar sorgen dafür, dass nur hochwertigste Trauben den Weg in den Keller finden. Alte Rebstöcke verstärken diesen Effekt zusätzlich durch ihre tiefen Wurzeln und reduzierten Ertrag. Spezielle Vinifikationsvorschriften regeln den weiteren Ausbau bis ins Detail. So entstehen Weine mit jener seltenen Intensität und Komplexität, die Liebhaber von Burgunder Premier Crus zu schätzen wissen. Die Domaine Chofflet-Valdenaire nutzt diese natürlichen Vorteile konsequent und sichert sich damit ihren Platz in der Spitzengruppe von Givry.

Philosophie und Handwerk: Traditionelle Vinifikation im Einklang mit der Natur

Jean Chofflet arbeitet nach einem klaren Prinzip: Jeder Eingriff muss begründet sein. Seine Handlese erfolgt ausschließlich in kleinen Kisten, um die Beerenintegrität zu bewahren. Keine Kompromisse bei der Selektion, keine maschinelle Ernte.

Die alkoholische Gärung findet in offenen Holzbottichen statt. Die Maische wird täglich durch Pigeage untergestoßen – ein behutsamer Prozess, der schonende Aromaextraktion gewährleistet. Präzision statt Kraft.

Der Ausbau erfolgt in französischen Barriques verschiedener Altersklassen. Diese Methode verleiht Komplexität, ohne die Frucht zu überlagern. Die optimale Ausbauzeit variiert je nach Jahrgang und Traubenqualität.

Biologischer Säureabbau und Reifeprozess

Die malolaktische Gärung wandelt Apfelsäure in Milchsäure um und schenkt dem Wein sanfte Textur. Dieser Prozess ist zentral für die burgundische Balance zwischen Kraft und Finesse.

Beim Bâtonnage werden die Hefen regelmäßig aufgerührt, wodurch cremige Texturen und komplexe Aromen entstehen. Das Hefelager bringt zusätzliche Tiefe und feine mineralische Noten hervor.

Ein längerer Ausbau ist nicht grundsätzlich besser; die ideale Reifezeit hängt vom Jahrgang ab.

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Stilistik und Sensorik: Die charakteristische Handschrift

Die Weine der Domaine Chofflet-Valdenaire besitzen ein feinkörniges Tanningerüst, geprägt durch mineralreiche Böden und wechselhaftes Klima. In der Nase dominieren rote Früchte wie Himbeere und Kirsche, begleitet von floralen Veilchennoten und feinen Gewürznuancen.

Am Gaumen verbinden sich Frische, Mineralität und seidig integrierte Tannine. Die lebendige Säure sorgt für Spannung, das lange Finish für Eleganz und Tiefe.

Jahrgangsvariationen und Lagerpotential

Der 2014er zeigt heute tertiäre Aromen wie Leder und Pilze. Jüngere Jahrgänge benötigen noch einige Jahre, um ihre Struktur vollständig zu öffnen. Premier Crus erreichen oft nach zehn bis fünfzehn Jahren ihre volle Komplexität.

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Signatur und Entwicklung: Zwischen Tradition und Zukunft

Die Domaine reagiert auf klimatische Veränderungen mit präziserer Bodenbearbeitung, früherer Lese und detaillierterer Selektion. Innovation bedeutet hier nicht Traditionsbruch, sondern Weiterentwicklung im Einklang mit dem Terroir.

Stellung im burgundischen Kontext

Die Côte Chalonnaise entwickelt südlich der Côte d'Or eine eigene burgundische Identität. Während berühmte Gemeinden extrem hohe Preise erzielen, bieten Givry Premier Crus authentische Burgundqualität mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier zählt Charakter statt Prestige.