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Weingut

Dacapo

Das Weingut Dacapo verbindet piemontesische Weintradition mit moderner Handschrift. Inmitten sanfter Hügel entstehen aus heimischen Rebsorten fein ausbalancierte Weine mit Ausdruck, Herkunft und Tiefe – authentisch, biologisch und mit viel Liebe zum Detail vinifiziert.

 

Das Weingut Dacapo verbindet piemontesische Weintradition mit moderner Handschrift. Inmitten sanfter Hügel entstehen aus heimischen Rebsorten fein ausbalancierte Weine mit Ausdruck, Herkunft und Tiefe – authentisch, biologisch und mit viel Liebe zum Detail vinifiziert.

 

Weingut Dacapo

 
Wo die Hügel des Piemont unweit von Asti eine Bühne für große Weine bereiten, liegt das Weingut Dacapo. Der Name selbst ist ein Versprechen, eine musikalische Anweisung, die hier zur Winzerphilosophie wird: keine bloße Wiederholung, sondern ein zyklischer Neuanfang, der Tradition als lebendige Praxis begreift. In den Weinbergen um Serralunga d'Alba entsteht so Wein, der nicht auf schnellen Erfolg, sondern auf geduldige Reifung und handwerkliche Präzision setzt – eine leise Symphonie der piemontesischen Weinkultur.


Weingut Dacapo – Eine Symphonie italienischer Weinkultur im Piemont


Die Hügel um Serralunga d'Alba zeichnen eine klare Linie zwischen Himmel und Reben. Hier, auf 250 bis 400 Metern Höhe, bewirtschaftet das Weingut Dacapo zwölf Hektar Rebfläche in optimaler Süd-Südost-Exposition. Diese Ausrichtung ist kein Zufall: Sie garantiert maximale Sonneneinstrahlung während der Vegetationsperiode und schafft jene thermischen Bedingungen, die charakteristische Piemont Weine mit ihrer typischen Tanninstruktur und aromatischen Konzentration hervorbringen.

Seit den 1920er Jahren pflegt die Familie Capellano auf diesem Terrain die italienische Weinkultur. Der Name Dacapo trägt eine doppelte Symbolik: Er verweist sowohl auf den zyklischen Neuanfang jedes Jahrgangs als auch auf die musikalische Anweisung zur Wiederholung der Hauptmelodie. Eine passende Metapher für ein Familienweingut Piemont, das Tradition nicht als Museum, sondern als lebendige Praxis begreift. Mit einer kontrollierten Jahresproduktion von 80.000 Flaschen bleibt Dacapo seiner Kernphilosophie treu: handwerkliche Präzision vor Masse, geduldige Reifung vor schnellem Erfolg.


Geografische Lage und Bedeutung des Weinguts Dacapo


Wo Hügel und Himmel ineinandergreifen, da gedeiht oft das Beste. Dacapo liegt keine zehn Kilometer südöstlich der historischen Stadt Asti, mitten in einem Weinbaugebiet, das für seine autochthonen Rebsorten weit über das Piemont hinaus geschätzt wird. Diese Lage ist kein Zufall, sondern Kalkül: Hier treffen jahrhundertealte Tradition und klimatische Gunst aufeinander.

Die Rebflächen verteilen sich geschickt über mehrere Einzellagen, jede mit eigener Exposition (Ausrichtung der Rebhänge zur Sonne). Von kühleren Nordosthängen, die Frische und Mineralität fördern, bis hin zu wärmeren Südwestlagen, die Reife und Struktur schenken. Diese Vielfalt der Piemont Weinlagen ermöglicht es Dacapo, ein breites Spektrum zu vinifizieren (Trauben zu Wein zu verarbeiten): mineralisch-frische Weißweine stehen neben strukturreichen, lagerfähigen Rotweinen mit ausgeprägter Terroir-Expression (Ausdruck der Herkunft im Wein).

Mit etwa 80.000 Flaschen jährlich positioniert sich das Weingut bewusst im Mittelfeld. Qualität vor Quantität. Diese Philosophie erlaubt handwerkliche Präzision und individuelle Betreuung jeder Parzelle. Ein Ansatz, der in der modernen Weinlandschaft des Piemonts zunehmend Respekt findet.


Terroir und Klimatische Besonderheiten des Weinguts Dacapo


Die Bodenzusammensetzung erzählt hier eine Geschichte in Schichten. In den höheren Lagen prägen Kalkmergel die Struktur, jene Kalk-Ton-Gemische, die Wasser speichern und den Reben mineralische Präzision schenken. Tiefer gelegene Parzellen zeigen sich lehmhaltig mit Sandeinschlüssen. Ein Fundament, das roten Sorten sowohl Kraft als auch Finesse ermöglicht.

Das Piemont Terroir wird durch mikroklimatische Bedingungen geprägt, die selten in dieser Form aufeinandertreffen. Alpine Ausläufer im Norden, mediterrane Einflüsse vom Ligurischen Meer im Süden. Diese Dualität erzeugt jene Temperaturamplitude, die für aromatische Komplexität entscheidend ist. Tag und Nacht wechseln sich ab wie in einem präzisen Takt, ermöglichen eine langsame phenolische Reife, bei der sich Gerbstoffe und Farbstoffe vollständig entwickeln können.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Etwa 2.100 Sonnenstunden pro Jahr, dazu 700 bis 800 Millimeter Niederschlag, verteilt über das Vegetationsjahr. Doch die geologische Besonderheit liegt tiefer. Vulkanische Tufo-Schichten durchziehen das Terrain, Millionen Jahre alte Ablagerungen, die natürliche Drainage gewährleisten. Sie prägen den mineralischen Fingerabdruck der Weine und machen dieses Terroir zu einem authentischen Ausdruck piemontesischer Winzerkunst.


Einfluss des Terroirs auf die Rebsorten des Weinguts Dacapo


Terroir wirkt wie ein Filter, der jede Rebsorte anders prägt. Die autochthonen _Piemont Rebsorten_ finden in den _Dacapo Weinbergen_ ihre spezifischen Nischen, wo Boden und Mikroklima präzise aufeinander abgestimmt sind. Diese kleinräumige Differenzierung ist das Fundament für Weine mit authentischer Herkunftsprägung.

Der Nebbiolo-Anbau auf den kalkhaltigen Südhängen nutzt die mineralische Struktur des Untergrunds optimal aus. Kalk speichert Wärme am Tag und gibt sie nachts ab, was die phenolische Reife der dickschaligen Beeren fördert, ohne die Säure zu gefährden. Resultat sind jene charakteristischen Tannine mit ihrer feinen Körnung und die komplexe Aromatik von Kirschen, Rosen und erdigem Unterholz. Diese Mineralität verleiht dem Nebbiolo seine legendäre Lagerfähigkeit.

Die Barbera-Kultivierung profitiert von den lehmreicheren Böden der mittleren Hänge. Lehm hält Feuchtigkeit zurück und kühlt die Wurzelzone, was der Sorte ihre prägnante Säurestruktur bewahrt, während gleichzeitig vollständige Phenolreife erreicht wird. Dolcetto gedeiht auf den sandigeren Parzellen, wo die bessere Durchlässigkeit frühe Reife und jene fruchtige Direktheit mit Aromen schwarzer Kirschen und Mandeln ermöglicht, ohne dass die Frische verloren geht.

Es gibt einen Mythos, dass Nebbiolo seinen Namen vom italienischen "nebbia" (Nebel) erhielt, da die Ernte oft im Morgennebel stattfindet. Heute weiß man dank linguistischer Forschungen, dass der Name wahrscheinlich von der weißlichen Wachsschicht auf reifen Beeren stammt, die wie ein nebliger Schleier wirkt.


Philosophie und Handwerk im Weingut Dacapo


Dort, wo Perfektion auf Zurückhaltung trifft, entfaltet sich die Arbeitsweise von Dacapo. Minimalinvasiver Weinbau prägt jeden Schritt vom Rebstock bis zur Flasche. Im Weinberg herrscht bewusste Reduktion: Synthetische Mittel bleiben außen vor, während Raubmilben die Schädlingsregulation übernehmen und Gründüngung die Böden auf natürliche Weise nährt. Ein Ansatz, der Geduld fordert, aber Authentizität schenkt.

Die Handarbeit beginnt bereits im Hochsommer mit der Vendemmia verde, jener Grünernte, bei der unreife Trauben entfernt werden. Weniger Ertrag bedeutet mehr Konzentration. Zur eigentlichen Lese selektieren erfahrene Helfer jede einzelne Traube von Hand. Dieser Aufwand zeigt sich später in der aromatischen Klarheit, die maschinelle Ernte niemals erreichen könnte.

Im Keller setzt Dacapo auf die Soffice Pressatura, jene schonende Pressung, die den Most ohne übermäßigen Druck extrahiert. Harte Tannine und Bitterstoffe bleiben so im Trester zurück. Besonders der empfindliche Nebbiolo profitiert von dieser behutsamen Behandlung, die seine charakteristischen Rosenduft-Noten bewahrt.

Die Malolaktische Gärung (biologischer Säureabbau) wandelt bei den Rotweinen die scharfe Äpfelsäure in mildere Milchsäure um, was dem Gaumen Geschmeidigkeit verleiht. Anschließend reifen die Weine in großen slawonischen Botti oder französischen Barriques. Der Holzausbau entwickelt komplexe Tertiäraromen von Leder und Tabak, während sich die Tannine harmonisch integrieren. Zeit wird hier als Werkzeug verstanden, nicht als Geduldstest.