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Weingut

Château Paquette

Erleben Sie die exquisite Verbindung von Tradition und Innovation im biologischen Weinbau bei Château Paquette, wo der einzigartige Geschmack der Provence durch nachhaltige Praktiken und modernste Techniken perfektioniert wird.
Erleben Sie die exquisite Verbindung von Tradition und Innovation im biologischen Weinbau bei Château Paquette, wo der einzigartige Geschmack der Provence durch nachhaltige Praktiken und modernste Techniken perfektioniert wird.

Terroir & Klima - Die natürlichen Grundlagen von Château Paquette

Kalk zwischen den Fingern, fein wie Mehl und doch voller Spannung: Die Böden rund um Château Paquette erzählen von Millionen Jahren, in denen sich Meeressedimente zu jenem mineralreichen Fundament formten, das heute den Weinen ihre charakteristische Frische verleiht. Diese kalkhaltigen Schichten speichern Wärme am Tag und geben sie nachts langsam ab, während ihre hohe Durchlässigkeit verhindert, dass Staunässe die Wurzeln bedrängt.

Das mediterrane Klima der Provence schenkt den Reben über 2.800 Sonnenstunden jährlich und schafft damit optimale Voraussetzungen für eine lange, gleichmäßige Reife. Der Mistral (jener kühle Nordwestwind aus dem Rhônetal) wird hier zum stillen Verbündeten: Er trocknet die Reben nach Regenfällen, reduziert Pilzdruck und macht Pflanzenschutzmittel weitgehend überflüssig. Besonders prägend sind die Temperaturamplituden von bis zu 15°C zwischen Tag und Nacht, die den Trauben erlauben, komplexe Aromaverbindungen aufzubauen, ohne dabei ihre natürliche Säurestruktur zu verlieren. In diesem Zusammenspiel aus Wärme, Wind und Kalk entsteht jene unverwechselbare Mineralität, die Château Paquette zu einem charakteristischen Ausdruck des provençalischen Terroirs macht.

Lage und Mikroklima des Weinguts

Wind und Sonne schreiben hier die Regeln. Château Paquette liegt in jener privilegierten Hanglage, wo die Südexposition wie ein natürlicher Sammler für Licht und Wärme fungiert. Die Reben stehen zwischen 200 und 350 Metern Höhe, was kühle Nächte garantiert und der Reifung jene Langsamkeit schenkt, aus der Komplexität entsteht. Tagsüber sammeln die Trauben Energie, nachts bewahren sie Frische.

Der Mistral spielt dabei eine entscheidende Rolle als natürlicher Verbündeter. Dieser kräftige Nordwestwind bläst Feuchtigkeit weg, hält Pilzkrankheiten fern und reduziert den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln um fast die Hälfte. Seine konstante Belüftung sorgt nicht nur für gesunde Rebstöcke, sondern intensiviert auch die Aromenkonzentration in den Beeren. Das Mikroklima der Provence verbindet auf diese Weise geografische Gunst mit klimatischer Präzision, ein Zusammenspiel, das sich direkt in der Stilistik der Weine von Château Paquette widerspiegelt.

Philosophie & Handwerk – Weinbaukunst zwischen Tradition und Innovation

Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Weinberge von Château Paquette erreichen, sind die Erntehelfer bereits unterwegs. Die Handlese (Traubenlese von Hand) beginnt in den kühlen Morgenstunden, ein Ritual, das Präzision mit Intuition verbindet. Jede Traube wird einzeln beurteilt, nur die besten finden ihren Weg in die Körbe. Diese scheinbar einfache Geste ist der Grundstein für alles, was folgt.

Seit über einem Jahrzehnt praktiziert das Weingut biologischen Weinbau mit der Konsequenz eines Überzeugungstäters. Natürliche Präparate ersetzen synthetische Hilfsmittel, Kompost nährt die Reben statt industrieller Dünger. Die Erträge werden bewusst auf 35-40 Hektoliter pro Hektar begrenzt. Weniger Trauben bedeuten mehr Konzentration, mehr Ausdruck, mehr Charakter in jedem einzelnen Tropfen.

Im Keller herrscht dieselbe Präzision wie draußen in den Reben. Die temperaturkontrollierte Gärung läuft bei 16-18°C für Weißweine, bei 24-26°C für Rotweine ab. Diese kühlen Temperaturen bewahren die feinen Aromen und jene mineralische Frische, die provenzalische Weine so unverwechselbar macht. Der Malo (biologischer Säureabbau) wird je nach Jahrgang und gewünschtem Stil gezielt eingesetzt oder unterbunden. Manchmal braucht ein Wein diese zweite Gärung für Rundung und Textur, manchmal schadet sie seiner lebendigen Säurestruktur.

So entsteht ein Stil, der Vergangenheit und Zukunft in Balance hält. Château Paquette beweist, dass Tradition nicht Stillstand bedeutet, sondern die Basis für durchdachte Weiterentwicklung. Hier wird nicht experimentiert um des Experiments willen, sondern jede Neuerung dient einem Ziel: Weine zu schaffen, die ihre Herkunft mit Klarheit und Eleganz erzählen.

Weinbergsarbeit und Erntetechniken

Präzision beginnt bei den Reben. Im Château Paquette folgt die Arbeit im Weinberg dem Guyot-System, einer Erziehungsmethode, bei der bewusst nur wenige Triebe pro Stock belassen werden. Diese Reduktion konzentriert die Kraft der Pflanze auf weniger Trauben und verdichtet damit Aroma und Struktur. Die manuelle Laubarbeit begleitet diesen Prozess das ganze Jahr über, wobei Licht und Luftströmung in der Traubenzone gezielt gesteuert werden. So entsteht jene optimale Balance zwischen Photosynthese und Belüftung, die später im Glas spürbar wird.

Der Ernteentscheid selbst ist ein Drahtseilakt zwischen Reife und Frische. Regelmäßige Mostgewicht-Messungen und akribische Verkostungen bestimmen den idealen Zeitpunkt, meist bei 12 bis 13,5 Volumenprozent potenziellem Alkohol. Doch Zahlen allein genügen nicht. Erfahrene Erntehelfer selektieren bereits im Weinberg, Traube für Traube, wobei Aroma und Struktur entscheiden. Diese finale Auswahl trägt wesentlich zur Feinheit bei, die Château Paquette auszeichnet. Handwerk eben, das Zeit braucht, aber Charakter schenkt.

Kellereiführung und Ausbaumethoden

In den Kellern von Château Paquette herrscht eine durchdachte Ruhe, die Tradition und Präzision verbindet. Pneumatische Pressen (druckgesteuerte Keltern) extrahieren hier die Traubenessenz ohne Hast, kontrollieren jeden Druck und vermeiden so unerwünschte Gerbstoffe aus Stielen und Kernen. Das Resultat zeigt sich unmittelbar: pure Fruchtigkeit, die ihre zarte Eleganz bis ins Glas bewahrt.

Während Rosé-Weine ausschließlich in Edelstahltanks reifen und dabei ihre lebendige Säurestruktur und kühle Frische behalten, durchlaufen die Rotweine einen anderen Weg. Französische Barriques werden zum Werkzeug der Veredelung, wobei etwa ein Viertel der Fässer aus neuem Holz besteht. Dieser Barrique-Ausbau formt die Tanninstruktur, ohne sie zu dominieren, und fügt subtile Holznuancen hinzu, die mit der Primärfrucht zu einer harmonischen Einheit verschmelzen.

Ein weiteres Handwerksdetail vollendet diese Philosophie: die wöchentliche Battonage (Aufrühren der Weinhefe). Diese alte Technik lässt den Wein auf seinem eigenen Hefesatz ruhen und entwickelt dabei jene cremige Textur, die Château Paquette auszeichnet. Durch das gezielte Bewegen der Feinhefe entsteht ein Aromenprofil, das Finesse und Tiefe gleichermaßen vereint.

Stilistik & Sensorik - Die charakteristischen Weine des Château Paquette

Provence im Glas bedeutet hier einen Drahtseilakt zwischen Kraft und Finesse. Die Rosés von Château Paquette zeigen sich in zartem Lachsrosa und entfalten ein vielschichtiges Spiel aus roten Beeren, Pfirsich und einem Hauch mediterraner Kräuter. Diese lebendige Frische entsteht durch das perfekte Gleichgewicht von Säurestruktur und Fruchtigkeit, wobei die elegante Mineralität wie ein roter Faden durch jeden Schluck zieht.

Anders die Rotweine des Guts. Sie überzeugen mit mittlerem Körper und seidigen Tanninen, die weit mehr als Struktur bieten. Hier treten dunkle Früchte, Lavendel und würzige Noten hervor, getragen von jener charakteristischen Mineralität, die das Terroir der Provence so unverwechselbar macht. Die Malo (biologische Säureumwandlung) verläuft kontrolliert, wodurch die Weine an Textur gewinnen, ohne ihre lebendige Spannung zu verlieren. Ein pH-Wert zwischen 3,2 und 3,5 sorgt für die harmonische Balance, die sowohl Eleganz als auch Lagerfähigkeit garantiert.

Das Säurespektrum von 5,5 bis 6,5 g/l bei den Rosés und 4,5 bis 5,5 g/l bei den Rotweinen unterstreicht die präzise Handschrift des Château Paquette. Jeder Wein erzählt dabei seine eigene Geschichte der Provence, mit jener salzigen Frische, die nur mediterrane Terroirs hervorbringen können.

Sortimentsvielfalt und Geschmacksprofile

Drei Rebsorten bilden das tragende Gerüst im Sortiment von Château Paquette, wobei Grenache, Cinsault und Syrah jeweils unterschiedliche Rollen in diesem südfranzösischen Ensemble übernehmen. Grenache verleiht den Rosé-Weinen jene lebendige Frische, die sich wie ein kühler Windhauch anfühlt, während Cinsault eine zarte Fruchtfülle beisteuert, die nie aufdringlich wirkt, sondern sich elegant in den Hintergrund fügt. Die Rotweine entstehen vorwiegend als Assemblages (Verschnitte verschiedener Rebsorten), in denen Syrah und Grenache ihre kräftigen, würzigen Signaturen entfalten und dabei eine Struktur schaffen, die Spannung mit Tiefe verbindet.

Darüber hinaus erweitern Limited Editions und Spezialcuvées das Portfolio um experimentelle Ansätze, die oft überraschende Geschmacksprofile hervorbringen. Hier kommen alte, fast vergessene Rebsorten wie Tibouren und Rolle (auch als Vermentino bekannt) ins Spiel, deren seltene Charakteristika eine faszinierende Vielfalt schaffen. Diese autochthonen Sorten bringen jene salzige Mineralität mit sich, die typisch für die mediterrane Küstenlage ist und den Weinen eine unverwechselbare Prägung verleiht, als hätte das Meer selbst seine Handschrift hinterlassen.

Signatur & Entwicklung – Zeitgeist und Zukunftsperspektiven

Generationen denken anders. Wo einst Traditionen über Jahrzehnte unverändert blieben, verbindet Château Paquette heute klassisches Handwerk mit modernen Qualitätsmaßstäben. Die Weine zeigen diese Haltung deutlich: Rosé-Cuvées entwickeln sich über fünf bis acht Jahre, Rotweine entfalten ihre Struktur sogar über zehn bis fünfzehn Jahre hinweg. Diese Lagerfähigkeit entsteht nicht zufällig, sondern durch präzise Rebsortenauswahl und eine Vinifikation (Weinbereitung), die auf Dauerhaftigkeit setzt.

Nachhaltigkeit prägt jeden Arbeitsschritt. Achtzig Prozent des Energiebedarfs deckt Solarenergie, ein geschlossener Wasserkreislauf reduziert den Verbrauch um mehr als die Hälfte. Es gibt den Mythos, ökologisches Arbeiten schwäche die Weinqualität. Heute weiß man dank moderner Kellertechnik: Umweltschonung und Präzision ergänzen sich perfekt. Diese Verantwortung gegenüber kommenden Generationen zeigt sich nicht als Marketing, sondern als gelebte Praxis.

Der Klimawandel fordert neue Antworten. Château Paquette investiert in klimaresistente Rebsorten und effiziente Bewässerungstechniken, arbeitet an neuen Klonen traditioneller Varietäten. Forschung wird hier nicht als Experiment betrieben, sondern als Notwendigkeit begriffen. Mir persönlich imponiert, wie dieser Ansatz Resilienz mit Kreativität verbindet. Das Weingut beweist: Zukunftsfähigkeit entsteht durch Weitsicht, nicht durch Zufall.