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Weingut

Conti Zecca

Conti Zecca steht für den gelungenen Brückenschlag zwischen jahrhundertealter Weintradition und moderner Nachhaltigkeit. Auf der Halbinsel Salento, zwischen zwei Meeren gelegen, entstehen auf kalkreichen Böden elegante, ausbalancierte Weine. Mit konsequenter Qualitätsphilosophie und präziser Handarbeit beweist das Weingut das außergewöhnliche Potenzial Apuliens.

Conti Zecca steht für den gelungenen Brückenschlag zwischen jahrhundertealter Weintradition und moderner Nachhaltigkeit. Auf der Halbinsel Salento, zwischen zwei Meeren gelegen, entstehen auf kalkreichen Böden elegante, ausbalancierte Weine. Mit konsequenter Qualitätsphilosophie und präziser Handarbeit beweist das Weingut das außergewöhnliche Potenzial Apuliens.

Conti Zecca - Tradition und Moderne im Herzen Apuliens

Zwanzig Kilometer westlich von Lecce, wo das süditalienische Licht unbarmherzig auf Leveranos Kalkböden brennt, bewirtschaftet die Adelsfamilie Zecca seit 1500 dieselbe Erde. Was als feudale Weinwirtschaft begann, ist heute ein italienisches Weingut mit 320 Hektar Rebfläche, das jene seltene Balance zwischen historischem Fundament und zeitgemäßer Kellertechnik verkörpert. Fünf Jahrhunderte Erfahrung treffen hier auf moderne Präzision, ohne dass eine Seite die andere dominiert.

Das kontinentale Klima der Weinregion Apulien mit seinen extremen Temperaturschwankungen und der intensiven Sonneneinstrahlung prägt den Rhythmus dieses Familienweinguts grundlegend. Zwischen August und Oktober erreichen die Trauben ihre physiologische Reife, Wochen bevor nördlichere Anbaugebiete Italiens auch nur an die Lese denken. Diese klimatische Vorverlagerung ist kein Zufall, sondern Resultat präziser geografischer Faktoren, die Conti Zecca seit Generationen zu nutzen versteht.

Die Geschichte der Adelsfamilie Zecca im Weinbau

Am 16. März 1580 geschah etwas, was die Weinlandschaft Apuliens bis heute prägt. Francesco Antonio Zecca erwarb das Lehen (adliger Landbesitz mit Nutzungsrechten) Leverano und legte damit den Grundstein für ein historisches Weingut, das sich über die Jahrhunderte zu einer echten Weindynastie entwickeln sollte. Was als pragmatischer Erwerb italienischen Adels begann, wurde zur prägendsten Familientradition der Region.

Erst im 19. Jahrhundert vollzog sich die entscheidende Wende. Der Weinbau, lange Zeit Nebenerwerb neben anderen landwirtschaftlichen Aktivitäten, rückte ins Zentrum der wirtschaftlichen Überlegungen. Die Familie Zecca erkannte dabei nicht nur das Potenzial ihrer Ländereien rund um Leverano, sondern begann systematisch in Qualität und Ausbau zu investieren.

Heute führen die Geschwister Alcibiade, Luciano, Francesco und Mario Zecca das Weingut in fünfter Generation. Sie verbinden Respekt vor der jahrhundertealten Tradition mit zeitgemäßer Kellertechnik und beweisen dabei, dass Kontinuität und Innovation keine Gegensätze sein müssen. Es gibt einen Mythos, die professionelle Weinproduktion habe erst im 19. Jahrhundert begonnen. Historische Dokumente belegen jedoch: Bereits im 16. Jahrhundert standen Rebstöcke auf den Ländereien, zunächst freilich für Eigenverbrauch und lokalen Handel.

Das Terroir von Conti Zecca - Zwischen Adriatischem und Ionischem Meer

Die Halbinsel Salento erstreckt sich wie eine natürliche Brücke zwischen zwei Welten: Im Osten das Adriatische, im Westen das Ionische Meer. Diese geografische Sonderstellung prägt das Salento-Terroir von Conti Zecca fundamental, denn beide Meere senden ihre salzig-kühlen Brisen landeinwärts und schaffen jene maritime Doppelprägung, die selbst heißesten Sommertagen ihre Schärfe nimmt. Das resultierende Mittelmeerklima zeigt sich ausbalanciert und mild, geprägt von konstanter Luftzirkulation, die den Reben natürliche Temperaturregulierung beschert.

Unter dieser klimatischen Gunst liegen Böden, die eine andere Sprache sprechen: Lehmig-kalkhaltige Strukturen durchziehen die Weinlagen, angereichert mit hohen Eisenoxid-Konzentrationen, die der Region ihre charakteristischen "terre rosse" bescheren (jene rötlich schimmernden Kalkböden, die Wärme und Feuchtigkeit optimal speichern). Diese Bodenformation verleiht Negroamaro und Primitivo ihre mineralische Tiefe und strukturelle Komplexität. Mit 300 Sonnentagen pro Jahr und lediglich 400 bis 600 Millimeter Niederschlag zählt diese Weinregion Apulien zu den trockensten und lichtintensivsten Italiens.

Die Qualität der Weine entscheidet sich jedoch in den Windverhältnissen: Der kühle Tramontana aus dem Norden und der warme Scirocco aus dem Süden moderieren das Klima präzise und reduzieren den Pilzdruck in den Lagen spürbar. Diese natürliche Luftzirkulation ermöglicht es den Trauben, auch unter intensiver Sonneneinstrahlung komplexe Aromavorstufen zu entwickeln und jene Balance zwischen Konzentration und Frische zu bewahren, die das Markenzeichen des Hauses geworden ist.

Die Rebsorten von Conti Zecca

Vier von zehn Rebstöcken erzählen hier die Geschichte des Negroamaro, jener heimischen Varietät, die das Rückgrat der Rotweinproduktion bildet. Seine komplexe Struktur vereint feine Tannine mit einem Spektrum aus dunklen Beeren und jenem Lakritz-Touch, der Apulien so unverwechselbar macht. Daneben reift der Primitivo, dessen Name bereits verrät, worum es geht: Er ist „der Erste", dank des warmen Klimas oft schon früh erntereif und bringt vollmundige, fruchtbetonte Gewächse hervor, die nicht selten über vierzehn Volumenprozent erreichen. Das Aromenspektrum reicht von reifen Kirschen über saftige Pflaumen bis hin zu den warmen Gewürznoten des Mittelmeerraums.

Neben diesen lokalen Protagonisten haben auch internationale Varietäten wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Malvasia Bianca und Syrah ihren Platz gefunden. Die lange Vegetationsperiode und sorgfältige Lagenwahl haben ihnen geholfen, sich an das apulische Terroir anzupassen. In ausgewählten alten Parzellen wird noch immer die traditionelle Alberello-Erziehung praktiziert, eine Buschform ohne Drahtrahmen, bei der die Reben als kleine Bäumchen wachsen. Diese Methode ist mehr als Tradition: Sie schützt die Trauben vor der intensiven Sonneneinstrahlung des heißen, trockenen Klimas und führt zu einer bemerkenswerten Konzentration der Inhaltsstoffe.

Philosophie und Weinbereitungskunst bei Conti Zecca

In den kühlen Morgenstunden, wenn die Nacht noch über den apulischen Weinbergen liegt, beginnt bei Conti Zecca ein Ritual, das Tradition und Innovation in seltener Präzision verbindet. Bereits um vier Uhr morgens startet die Handlese, ein Zeitfenster, das nicht dem Zufall überlassen wird. Die intensive Mittagshitze würde das aromatische Potenzial unwiderruflich schädigen, deshalb nutzt man jene kostbaren Stunden, in denen die Trauben ihre optimale Frische bewahren und die kühle Nachtluft noch durch die Reihen streift.

Diese Qualitätsphilosophie wurzelt in einem Ansatz, der seit den 1990er Jahren durch behutsame Modernisierung kontinuierlich verfeinert wird. Terroir und Rebsorte stehen im Vordergrund, während Technik lediglich unterstützt, nie dominiert. Jede Traube wird selektiert, nur das beste Lesegut gelangt in die Kellerei von Conti Zecca.

In der Kellerwirtschaft verschmelzen traditionelle Verfahren mit moderner Präzision zu einem durchdachten System. Große Betontanks ermöglichen eine sanfte Extraktion bei den Rotweinen, ihre poröse Struktur lässt den Wein atmen, ohne fremde Aromen zu übertragen. Temperaturkontrollierte Edelstahltanks hingegen sorgen besonders bei Weiß- und Roséweinen für jene Frische und Sortentypizität, die das Haus auszeichnet. Die Malo (malolaktische Gärung, bei der Milchsäurebakterien die schärfere Apfelsäure in weichere Milchsäure umwandeln) verleiht allen Rotweinen jene harmonische Geschmeidigkeit und aromatische Tiefe, die Conti Zecca unverwechselbar macht.

Nachhaltige Weinproduktion und Innovationsgeist

Seit 2010 durchläuft Conti Zecca eine bemerkenswerte Transformation: Der konsequente Weg zur Nachhaltigkeit führte zu einer Reduzierung chemischer Pflanzenschutzmittel um beeindruckende 60 Prozent, während eine eigene Photovoltaikanlage mittlerweile 30 Prozent des gesamten Energiebedarfs deckt. Diese Zahlen erzählen von mehr als nur Umweltbewusstsein, sie spiegeln eine grundlegende Philosophie wider, die Qualität und Verantwortung als untrennbare Einheit begreift.

Das moderne Wassermanagement basiert auf einem präzisen Tröpfchenbewässerungssystem, das den Wasserverbrauch um 40 Prozent senkt und gleichzeitig eine bedarfsgerechte Versorgung der Reben in den trockenen apulischen Sommermonaten sicherstellt. In Zeiten zunehmender Klimaextreme erweist sich dieser Ansatz des ökologischen Weinbaus als wegweisend, da er Ressourcenschonung mit optimaler Rebenernährung verbindet.

Green Harvesting bezeichnet das gezielte Entfernen überzähliger Trauben während der Vegetationsperiode, um Konzentration und Qualität der verbleibenden Früchte zu maximieren. Diese arbeitsintensive Praxis wird in den besten Lagen von Conti Zecca konsequent angewandt und zahlt sich in der späteren Weinqualität unmittelbar aus.

Es gibt den Mythos, süditalienische Weine seien grundsätzlich Massenprodukte. Heute beweist Conti Zecca das Gegenteil durch strikte Ertragsbegrenzung auf 60 bis 70 Hektoliter pro Hektar und setzt damit Qualität deutlich vor Quantität. Diese Selbstbeschränkung ist das Fundament für Weine, die Apuliens wahres Potenzial offenbaren.

Das Weinsortiment von Conti Zecca - Tradition und Charakter

Fünfzehn Weine, drei Linien, ein klares System. Conti Zecca strukturiert sein Portfolio mit der Präzision eines Handwerkers, der um Hierarchien weiß. Die Basis bildet "Terra", gedacht für den täglichen Genuss, darüber siedelt sich "Donna Marzia" als charaktervolle Mittellinie an, während die Spitze aus "Cantalupi", "Nero" und "Luna" das Können der Familie in Reinform zeigt. Diese apulischen Weine erzählen sowohl von salentinischer Tradition als auch von der Fähigkeit, aus schwierigen Böden präzise Charaktere zu formen.

Der "Nero Negroamaro" trägt die Handschrift des Hauses wie kein anderer. Kraftvoll und strukturiert, zeigt er komplexe Noten von schwarzen Früchten, Lakritz, Tabak und jenen mediterranen Kräutern, die das Klima der Region in den Wein schreibt. Zwölf Monate französische Barriquefässer (225-Liter-Eichenfässer) geben ihm Tiefe ohne Dominanz, die Tannine aus Schalen und Holz verleihen ihm jene Struktur, die Lagerpotenziale von über zehn Jahren ermöglicht. Hier zeigt sich Geduld als Tugend, nicht als Zwang.

Die Cuvée "Luna" verbindet Chardonnay und Malvasia Bianca zu einem Weißwein, der exotische Fruchtaromen mit mineralischer Präzision ausbalanciert. Der Cantalupi Rosato, typisch aus Negroamaro vinifiziert, leuchtet in klassisch salentinischer Manier und trägt Erdbeernoten, die von der späten Ernte und kontrollierten Malo (biologischer Säureabbau) ihre Frische und Spannung erhalten. Drei Stilistiken, die zeigen, dass Vielfalt und Fokus kein Widerspruch sein müssen.