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Weingut

Tenuta Le Velette

Tenuta Le Velette vereint vulkanisches Terroir und handwerkliche Präzision zu Weinen von klarer Herkunft und Balance. Die Böden aus Tuffstein und das Mikroklima des Bolsena-Sees verleihen Frische und Mineralität, während biologische Bewirtschaftung und traditionelle Kellerarbeit Eleganz und Authentizität ins Glas bringen.

Tenuta Le Velette vereint vulkanisches Terroir und handwerkliche Präzision zu Weinen von klarer Herkunft und Balance. Die Böden aus Tuffstein und das Mikroklima des Bolsena-Sees verleihen Frische und Mineralität, während biologische Bewirtschaftung und traditionelle Kellerarbeit Eleganz und Authentizität ins Glas bringen.

Tenuta Le Velette: Tradition und Terroir in Umbriens Weinlandschaft

Knapp zehn Kilometer nördlich von Orvieto, wo Umbriens Hügel in sanften Wellen zur Toskana übergehen, führt die Familie Bottai Corrado seit Generationen das Tenuta Le Velette. Dieses umbrische Weingut verkörpert jene Verbindung aus antikem Erbe und moderner Kellertechnik, die der italienischen Weinkultur ihre Tiefe verleiht. Auf 100 Hektar Gesamtfläche, wovon 40 Hektar sorgsam mit Reben bestockt sind, entstehen hier Weine, die sowohl Geschichte als auch Gegenwart erzählen.

Die Weinberge erstrecken sich zwischen 250 und 450 Metern über dem Meeresspiegel, geprägt von vulkanischen Tuffsteinböden (poröses Vulkangestein), die tagsüber Wärme speichern und nachts langsam wieder abgeben. Diese natürliche Temperaturregulation schafft jene ausgewogene Reifung, die mediterrane Weinanbaugebiete so charakteristisch werden lässt. Das Mikroklima profitiert von deutlichen Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, wodurch die Weinregion Umbrien ihre mineralische Komplexität voll entfalten kann.

Der Name "Le Velette" verweist auf die markanten Felsformationen der Gegend, die wie kleine Segel in der Landschaft stehen und dem Terroir seine unverwechselbare Identität geben. Hier, wo kalkreiche Böden auf vulkanischen Untergrund treffen und das mediterrane Klima für optimale Bedingungen sorgt, spiegeln die Weine sowohl die jahrhundertealte Tradition als auch den innovativen Geist der Familie wider.

Die geographische Lage im Herzen Umbriens

Dort, wo Umbrien sanft in die Toskana übergeht, liegt Tenuta Le Velette auf jenem schmalen Grat zwischen zwei Weinwelten. Das westliche Umbrien zeigt hier sein lieblichstes Gesicht: wellige Hügel, die sich zum Orvieto-Plateau hin erheben, Reben, die seit der Etruskerzeit in dieser umbrischen Landschaft wurzeln. Diese etruskische Weinbautradition reicht über zwei Jahrtausende zurück und hat die Region zu dem gemacht, was sie heute ist. Die südlichen Hänge fangen das Licht perfekt ein, während die Hügelkuppen natürlichen Windschutz bieten.

Das Mikroklima (Kleinklima einer begrenzten Fläche) wird maßgeblich von zwei Faktoren geprägt: dem nahen Tiber-Fluss und dem vulkanischen Bolsena-See. Beide sorgen für jene Luftfeuchtigkeit, die extreme Trockenperioden abmildert und den Reben Gleichmäß schenkt. Besonders bemerkenswert sind die historischen Tuffstein-Keller des Weinguts, die tief in das charakteristische Vulkangestein gehauen wurden. Ihre natürlichen Eigenschaften schaffen konstante Temperatur und Feuchtigkeit für die Weinreifung. Es gibt einen Mythos, diese Gewölbe stammten bereits aus etruskischer Zeit. Heute weiß man durch archäologische Funde: Sie entstanden nachweislich im Mittelalter und dienen seither der Weinlagerung.

Das Terroir von Tenuta Le Velette: Basis für herausragende Weine

Vulkanischer Tuff bestimmt hier das Fundament, ergänzt durch kalkhaltige Lehmlager und marine Ablagerungen aus längst vergangenen Epochen. Diese geologische Mischung im umbrischen Terroir schreibt den Weinen ihre Signatur vor. Der Tuff (vulkanisches Gestein) agiert als natürlicher Wärmespeicher und sammelt tagsüber Sonnenenergie, die er nachts gleichmäßig an die Rebwurzeln abgibt. Das funktioniert.

Die vulkanischen Böden verleihen den Weinen ihre mineralische Prägung, während der nahe Bolsena-See das mediterrane Mikroklima entscheidend beeinflusst. Er wirkt als Temperaturpuffer und verhindert extreme Schwankungen, was besonders den autochthonen Rebsorten Grechetto und Procanico zugutekommt. Die konsequente Süd-Südost-Ausrichtung der Weinberge maximiert die Sonneneinstrahlung und schafft ideale Bedingungen für die Balance zwischen Aromaintensität und natürlicher Säurestruktur.

Bodenbeschaffenheit und Mikroklima als Qualitätsfaktoren

In den Stockwerken der Tenuta Le Velette erzählt jede Höhenlage ihre eigene Geschichte. Zwischen 250 und 450 Metern entstehen komplexe Mikroklimata, die wie ein natürliches Sortiersystem funktionieren: Die kühleren Gipfellagen bieten Grechetto und Procanico ihre bevorzugte Bühne, während Sangiovese und Merlot in den wärmeren, tieferen Bereichen ihre volle Reife entfalten.

Der hohe Kalkgehalt in den Lehmböden wirkt wie ein natürlicher Dirigent, verleiht den Weinen ihre markante Mineralität und straffe Architektur. Vulkanische Elemente durchziehen diese Basis und sorgen für jene Komplexität und Würze, die besonders den Orvieto-Weinen des Guts ihre unverwechselbare Signatur geben. Die Kalkböden fungieren dabei als natürlicher pH-Regulator und fördern die phenolische Reife mit einer Präzision, die manuelle Eingriffe überflüssig macht.

Tag-Nacht-Temperaturschwankungen von bis zu 15°C während der Reifeperiode schaffen jenes Spannungsfeld, das komplexe, vielschichtige Aromen entstehen lässt und die lebendige Säurestruktur bewahrt. Der gezielte Einsatz der malolaktischen Gärung (Malo = biologischer Säureabbau) bei bestimmten Cuvées dient der Abrundung und geschmacklichen Vertiefung.

Es gibt einen Mythos, alle umbrischen Weine müssten schwer und alkoholreich sein. Heute weiß man dank präziser Terroir-Analyse: Le Velettes Böden ermöglichen elegante, ausgewogene Weine mit moderatem Alkoholgehalt und beeindruckender Frische, deren mineralische Prägung nie übertönt, sondern stets klar zum Ausdruck kommt.

Weinbau-Philosophie und Handwerkskunst bei Tenuta Le Velette

Weniger ist hier das Programm. Bei Tenuta Le Velette folgt man einer Philosophie des behutsamen Wirtschaftens, die den natürlichen Rhythmus des Weinbergs respektiert und jeden überflüssigen Eingriff vermeidet. Die Handlese erfolgt ausnahmslos per Hand, in mehreren selektiven Durchgängen durch die Parzellen. Nur vollkommen gesundes, optimal reifes Traubenmaterial gelangt sortenrein in die Kellerei.

Seit 2010 bewirtschaftet das Gut seine Rebflächen nach zertifizierten Bio-Richtlinien. Zwischen den Rebzeilen wachsen Kräuter und Gräser, die Erosion verhindern und Nützlinge anlocken. Im Keller verbindet sich Tradition mit Präzision: Spontanvergärung mit natürlichen Hefen für Authentizität, temperaturkontrollierte Gärung für die Bewahrung der primären Fruchtaromen. Der Ausbau erfolgt sortenspezifisch in verschiedenen Gefäßen, von Edelstahltanks über große Holzfässer bis hin zu französischen Barriques. Mikrooxidation (kontrollierter Sauerstoffeintrag) wird gezielt eingesetzt, um strukturelle Komplexität zu erzeugen, ohne dominante Holznoten in den Vordergrund zu stellen.

Von der Rebe bis zur Flasche: Traditionelle Methoden und moderne Ansätze

Die Rebstöcke werden im traditionellen Cordone Speronato (Kordonerziehung mit kurzen Fruchtruten) bei Rotweinen und Guyot bei Weißweinen erzogen, mit bewusst niedrigen Erträgen von maximal 60 Hektoliter pro Hektar. Für die Weißweine nutzt das Gut eine pneumatische Pressung (schonende Luftdruckpressung), gefolgt von kühler Vergärung bei 16 bis 18 Grad Celsius in Edelstahltanks.

Bei den Rotweinen praktiziert Tenuta Le Velette klassische Maischegärung mit regelmäßiger Pigeage (manuelles Unterstoßen des Tresterhuts). Diese schonende Methode gewährleistet effektive, aber nicht aggressive Extraktion von Farbe und Tanninen. Die Reifung der Premium-Weine findet in den historischen Tuffstein-Kellern statt, die ganzjährig konstante 12 bis 14 Grad Celsius und natürliche Luftfeuchtigkeit von 80 bis 85 Prozent bieten. Es gibt den Mythos, moderne Weingüter in Umbrien würden nur internationale Rebsorten bevorzugen. Tenuta Le Velette zeigt das Gegenteil: Durch präzise Kellertechnik entfalten autochthone Rebsorten wie Grechetto und Procanico ihr volles Potenzial.

Von der Rebe bis zur Flasche: Traditionelle Methoden und moderne Ansätze

Weniger ist mehr, könnte man sagen, wenn man durch die Rebzeilen von Tenuta Le Velette wandert. Hier herrscht das Prinzip der bewussten Beschränkung: Die Reben werden im traditionellen Cordone Speronato (Kordon-System für Rotweine) und nach Guyot-Manier für die Weißweine erzogen, und die Erträge bleiben strikt unter 60 Hektolitern pro Hektar. Was nach Verzicht klingt, ist pure Konzentration. Jede Traube trägt mehr Aroma, mehr Substanz, mehr Charakter.

Bei den Weißweinen setzt das Weingut auf pneumatische Pressung, jene sanfte Methode, die den Most ohne Druck aus den Beeren löst und die zarten primären Aromen bewahrt. Die Vergärung läuft kühl bei 16 bis 18 Grad in Edelstahltanks ab. Diese Kontrolle über die Temperatur ist entscheidend: Sie hält die sortentypischen Nuancen lebendig und verhindert, dass flüchtige Aromastoffe verloren gehen.

Anders die Rotweine: Hier regiert die klassische Maischegärung mit manueller Pigeage, dem rhythmischen Unterstoßen des Tresterhuts von Hand. Diese alte französische Technik extrahiert Farbe und Tannine behutsam, ohne die Gerbstoffe zu überstrapazieren. Kein Pumpen, kein mechanischer Stress, nur die ruhige Arbeit erfahrener Hände.

Die wahre Magie aber geschieht in den historischen Tuffstein-Kellern unter der Erde. Bei konstanten 12 bis 14 Grad und einer natürlichen Luftfeuchtigkeit von 80 bis 85 Prozent reifen die Premium-Weine in einer Atmosphäre, die kein modernes Kühlsystem nachahmen könnte. Der poröse Tuffstein reguliert Temperatur und Feuchtigkeit von selbst und schafft ideale Bedingungen für eine langsame, harmonische Entwicklung.

Es gibt einen Mythos, moderne Weingüter in Umbrien würden nur auf internationale Rebsorten setzen. Tenuta Le Velette beweist das Gegenteil durch die liebevolle Pflege autochthoner Sorten wie Grechetto und Procanico, die hier mit präziser Kellertechnik zu ihrer vollen Ausdruckskraft finden.

Die Weinkollektion von Tenuta Le Velette: Charakteristische Weine im Porträt

Vier Weine, vier Charaktere. Der Orvieto Classico DOC 'Berganario' steht im Zentrum der Weißwein-Stilistik: eine Cuvée (Verschnitt mehrerer Rebsorten) aus Procanico, Grechetto, Verdello und Malvasia, die das vulkanische Tuffstein-Fundament direkt übersetzt. Strohgelb in der Farbe, getragen von weißen Blüten und grünen Äpfeln, dazu jene mineralische Spannung, die das Terroir wie eine Signatur einprägt. Die Textur wirkt straff, kühl, präzise.

Bei den Rotweinen zeigt sich die Bandbreite umbrischer Stilistik: Der 'Calanco' verbindet Sangiovese mit Cabernet Sauvignon und reift im Barrique (225-Liter-Eichenfass), was ihm Struktur und kontrollierte Fruchttiefe verleiht. Komplexer angelegt ist der 'Gaudio', ein reinsortiger Merlot Barrique mit dichter Textur und vielschichtigen Noten von schwarzen Beeren, mediterranen Gewürzen und jenem warmen Griff, der aus der kontrollierten Holzreife stammt.

Als zugänglichere Alternative präsentiert sich der Rosso Orvietano 'Rosso di Spica' DOC aus Sangiovese, Aleatico und lokalen Sorten. Hier dominieren fruchtige Kirscharomen mit würzigen Nuancen, ein vielseitiger Speisenbegleiter ohne große Lagerforderung. Die Qualitätsstandards aller DOC-Weine werden dabei vom Consorzio Vino di Orvieto überwacht, das die Einhaltung der Produktionsrichtlinien und Herkunftskriterien kontrolliert.