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Weingut

Plaimont

Erfahren Sie, wie Plaimont die Stärke einer Kooperation aus über 700 Winzerfamilien nutzt, das vielfältige Terroir von Pyrenäen bis Atlantik in ihre Weine integriert und durch den Mix aus Tradition und Innovation die Zukunft der Weinindustrie gestaltet.

Erfahren Sie, wie Plaimont die Stärke einer Kooperation aus über 700 Winzerfamilien nutzt, das vielfältige Terroir von Pyrenäen bis Atlantik in ihre Weine integriert und durch den Mix aus Tradition und Innovation die Zukunft der Weinindustrie gestaltet.

Plaimont – Die Kraft der Gascogne in genossenschaftlicher Präzision

In der Gascogne, wo kontinentale Strenge auf atlantische Milde trifft, liegt eine der faszinierendsten Erfolgsgeschichten des französischen Weinbaus verborgen. Plaimont vereint über tausend Winzer unter einem Dach – ein genossenschaftlicher Gigant, der dennoch die Intimität einzelner Parzellen bewahrt. Zwischen den Appellationen Saint-Mont, Madiran und Côtes de Gascogne erstrecken sich 4.500 Hektar Rebland, geprägt von Kalkstein und Atlantikwind.

Hier entstehen Weine, die ein paradoxes Kunststück vollbringen: Sie bleiben authentisch gasconnisch, obwohl sie aus kollektiver Kraft entstehen. Das Geheimnis liegt in der selektiven Vinifikation (getrennte Verarbeitung nach Lagen und Rebsorten), die jeder Mikrozone ihre Eigenart lässt. Plaimont beweist täglich, dass Größe und Präzision sich nicht ausschließen müssen – sondern einander verstärken können. Bei Vinovit schätzen wir diese Balance zwischen Tradition und Innovation, die autochthone Rebsorten wie Tannat und Colombard in ihrer reinsten Form zur Geltung bringt.

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Wo Pyrenäen und Atlantik das Terroir prägen

Südlich von Toulouse, wo sich die Landschaft zu den Pyrenäen hin hebt, erstreckt sich die Gascogne über 4.500 Hektar Rebfläche. Diese Region Südwest-Frankreichs verdankt ihre Besonderheit einem klimatischen Spannungsfeld: Kontinentale Einflüsse treffen auf atlantische Meeresluft, die Feuchtigkeit und mildernde Temperaturen bringt. Genau hier arbeitet Plaimont, eine Genossenschaft, die seit 1979 über 1.000 Winzer aus den Appellationen Saint-Mont, Madiran und Côtes de Gascogne vereint.

Das Terroir dieser Hügellandschaft zeigt sich vielschichtig: Kalkstein wechselt mit Lehm, sandige Böden mit tonreichen Schichten. Die Atlantikwinde sorgen für gleichmäßige Luftfeuchtigkeit und verhindern extreme Temperaturschwankungen. Autochthone Rebsorten wie Tannat und Colombard haben sich über Jahrhunderte an diese Bedingungen angepasst und entwickeln hier ihre charakteristische Aromatik. Die Appellation garantiert dabei nicht nur geografische Herkunft, sondern auch traditionelle Anbaumethoden.

Die Stärke von Plaimont liegt in der Bündelung lokalen Wissens. Über 1.000 Winzer bringen ihre Erfahrung mit spezifischen Mikrolagen ein, wodurch eine Vielfalt entsteht, die ein einzelnes Weingut kaum erreichen könnte. Diese genossenschaftliche Struktur ermöglicht es, sowohl traditionelle Verfahren zu bewahren als auch moderne Kellertechnik gezielt einzusetzen. So entstehen Weine, die das Terroir der Gascogne authentisch widerspiegeln, ohne handwerkliche Präzision zu vernachlässigen.

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Terroir & Klima – Kalkstein, Kies und atlantische Einflüsse

Geologische Vielfalt prägt das Fundament von Plaimont. Kalkstein-Mergel wechselt sich mit Kiesböden ab, sandige Lehme durchziehen die Landschaft zwischen 150 und 400 Metern Höhe. Diese Böden sind mehr als Untergrund – sie speichern Feuchtigkeit unterschiedlich und beeinflussen Licht und Wind.

Das Klima in Südwest-Frankreich zeigt kontinentale Züge, wird aber vom Atlantik gemildert. Moderate Winde bringen jährlich etwa 700 Millimeter Niederschlag, genug für gesunde Reife, ohne die Reben zu verwöhnen. Hier offenbart sich die wahre Stärke der verschiedenen Appellationen: Saint-Mont mit seinen Kalksteinplatten formt strukturierte Weißweine, während Madirans eisenhaltige Tonböden kraftvolle Tannat-Weine prägen.

 

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Philosophie & Handwerk – Genossenschaftsexzellenz und Rebsortenpflege

Mehr als tausend Winzer unter einem Dach zu vereinen, ohne Individualität zu verlieren, ist der Balanceakt, den Plaimont seit Jahrzehnten perfektioniert. Die Genossenschaft funktioniert als präzises Netzwerk, in dem jede Parzelle ihre Eigenart bewahrt. Die selektive Vinifikation stellt sicher, dass charakteristische Unterschiede im fertigen Wein spürbar bleiben.

Nachhaltigkeit ist hier gelebte Praxis. Auf 90 Prozent der Rebflächen gelten strenge ökologische Richtlinien: biologische Schädlingsbekämpfung, reduzierter Herbizideinsatz und sorgfältige Handlese. Empfindliche Sorten wie Petit Courbu werden in kleinen Kisten gelesen, um ihre Integrität zu bewahren. Die pneumatische Pressung arbeitet mit niedrigen Drücken, um frische Aromen zu erhalten. Tradition und Innovation greifen ineinander, ohne sich zu widersprechen.

Autochthone Rebsorten und Weinbergsarbeit

Tannat verkörpert die Seele Madirans. Seine dicke Schale und die eisenhaltigen Böden formen eine Kombination mit beeindruckendem Lagerpotenzial. Die Maischestandzeit von 15 bis 25 Tagen wird zum Schlüssel der Gerbstoffextraktion.

Colombard und Ugni Blanc gedeihen im atlantischen Klima zu frischen, lebendigen Weißweinen. Die pneumatische Pressung unter 1,5 bar schützt empfindliche Aromen, die Kaltgärung bei 16 °C konserviert fruchtige Noten. Die Erträge liegen bei rund 55 hl/ha – bewusst unter dem erlaubten Maximum –, um Konzentration zu gewährleisten.

Stilistik & Sensorik – Von eleganten Weißweinen bis kraftvollen Roten

Die Weißweine der Côtes de Gascogne zeigen klare Strukturen: lebendige Säure, Zitrusfrische, grüner Apfel, begleitet von salziger Mineralität. Die Rotweine aus Madiran dagegen eröffnen ein kraftvolles Profil: dunkle Frucht, markante Tannine, Struktur und Tiefe. Die biologische Säureumwandlung verleiht ihnen Rundung, Barrique-Ausbau sorgt für Feinkörnigkeit ohne Holzdominanz.

Weißweine der Côtes de Gascogne

Colombard präsentiert sich mit grüner Frische, klaren Zitrusnoten und kalkiger Spannung. Ugni Blanc und Petit Courbu bringen florale Akzente und eine dezente Würze. Sur-lie-Ausbau verleiht Textur und cremige Feinheit.

Rotweine aus Madiran und Saint-Mont

Tannat aus Madiran verlangt Zeit. Drei bis fünf Jahre Reife machen aus strengen Gerbstoffen feinkörnige Struktur. Saint-Mont dagegen zeigt Zugänglichkeit: Tannat, Cabernet Sauvignon und Fer Servadou verbinden sich zu runden, fruchtbetonten Cuvées.

Signatur & Entwicklung – Innovation trifft Tradition

Moderne Pressen arbeiten mit jahrhundertealten Methoden zusammen. Temperaturkontrollierte Tanks sichern Präzision, optische Sortierung garantiert höchste Qualität. Das Programm „Vignobles de Plaimont“ klassifiziert die besten Parzellen und steigert ihren Wert deutlich.

Die starke Exportpräsenz in über fünfzig Ländern zeigt die internationale Anerkennung. Die junge Winzergeneration setzt verstärkt auf biologischen Weinbau – mit dem Ziel, bis 2030 die Hälfte der Rebfläche biologisch zu bewirtschaften.

Plaimont im Kontext der französischen Weinlandschaft

Südwest-Frankreich erzählt eine andere Geschichte als Bordeaux und Burgund. Während viele Regionen auf internationale Sorten setzen, bewahrt Plaimont ein Mosaik autochthoner Rebsorten, das andernorts verschwunden ist. Genau dieser Genossenschaftsgeist macht Plaimont zu einem bedeutenden Hüter der gasconnischen Identität. Bei Vinovit ergänzt es das Portfolio um authentische, terroir-geprägte Alternativen, die Charakter über Bekanntheit stellen.