Sulfite im Wein - unverzichtbar oder ungesund?
Sulfite im Wein, wenn Sie Weinliebhaber sind, ist Ihnen dieser Begriff bestimmt schon mehrmals begegnet. So findet sich auf dem Etikett vieler Flaschen der Hinweis, dass Sulfite im Wein enthalten sind. Interessanterweise klagen immer wieder Menschen über Beschwerden nach dem Genuss von Wein und führen diese auf die Sulfite zurück. Dazu zählen Magen-Darm-Beschwerden und Symptome, die an eine allergische Reaktion erinnern. Aber sind die im Wein vorhandenen Sulfite tatsächlich der Grund für die Beschwerden?
In diesem Artikel räumen wir mit gängigen Mythen auf und zeigen Ihnen, was es mit Sulfiten im Wein wirklich auf sich hat. Dabei betrachten wir, worum es sich bei dem Stoff handelt, wie er wirkt und welchen Nutzen er hat. Außerdem gehen wir der Sulfitunverträglichkeit auf den Grund und klären auf, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Sie davon betroffen sind.
Sulfite im Wein sind also ein recht komplexes Thema. Damit Sie dennoch einen übersichtlichen Einstieg erhalten, haben wir diesen Artikel in mehrere Kapitel unterteilt. So können Sie sich übersichtlich und gut strukturiert in das Thema einlesen oder direkt die Informationen finden, die Sie suchen:
Wobei handelt es sich bei Sulfiten im Wein?
Bevor wir betrachten, welche Wirkung Sulfite im Wein entfalten, möchten wir darauf eingehen, worum es sich bei dem Stoff eigentlich handelt. Genau genommen sind Sulfite Ester und Salze der schwefligen Säure. Umgangssprachlich können Sie auch als Schwefeloxid bezeichnet werden. Dabei sind Sulfite im Wein ein natürliches Nebenprodukt der Weinerzeugung, das bei der Gärung unter Zuhilfenahme von Hefe entsteht.
Diese Wirkung haben Sulfite im Wein
Auch wenn immer wieder über Sulfite im Wein geklagt wird, erfüllen die Schwefelsalze doch eine wichtige Funktion. Darauf deutet hin, dass schon die alten Griechen Sulfite im Wein zu schätzen wussten und sie dem Wein auch bewusst zugeführt haben. So haben Sulfite im Wein eine konservierende Wirkung. Sie besitzen antioxidative Eigenschaften, was den Tropfen weitaus länger haltbar macht. So büßt Wein, wenn er mit Sauerstoff in Berührung kommt, immer weiter an geschmacklicher Qualität ein.
Sulfite hemmen diese chemischen Prozesse, sodass der Wein lange seine geschmacklichen Eigenschaften behalten kann. Hinzu kommt die antimikrobielle Wirkung von Sulfiten, die dafür sorgt, dass Keime und Bakterien abgetötet werden. Diese konservierenden Eigenschaften wirken sich jedoch auch auf die geschmacklichen Qualitäten des Weins aus. So werden die Aromen konserviert, sodass Sulfite im Wein dabei helfen, die Aromen und die Textur lange zu erhalten.
Wie gelangen Sulfite in den Wein?
Sulfite können auf zweierlei Weise in den Wein gelangen. Dabei ist die erste Variante Teil des natürlichen Herstellungsprozesses, weshalb es auch keinen Wein gibt, der völlig frei von Sulfiten ist. So entstehen Sulfite im Wein bei der Maischegärung. Diese wird mit Hilfe von Hefe vorgenommen. Diese wandelt den enthaltenen Fruchtzucker in Alkohol um, die Sulfite fallen dabei als Nebenprodukt an.
Die zweite Variante ist das nachträgliche Hinzufügen von Sulfiten im Wein. Einige Hersteller wählen diese Vorgehensweise, um die Haltbarkeit des Tropfens noch weiter zu verlängern. Diese zusätzlichen Sulfite werden mit den Kürzeln E220 und E228 auf dem Etikett kenntlich gemacht, wenn mehr als 10 mg Sulfite pro Liter Wein enthalten sind.
In welchem Wein sind am meisten Sulfite?
In welcher Weinvariante am meisten Sulfite vorhanden sind, lässt sich nicht klar bestimmen. So macht es die Praxis, dem Tropfen zusätzliche Sulfite hinzuzufügen, schwer, eine generelle Aussage zu treffen. Allerdings enthält Rotwein von Natur aus mehr Sulfite als weiße Tropfen. Der Grund ist, dass die Maischegärung bei diesen Tropfen weitaus länger anhält, woher auch die charakteristische rote Färbung stammt. Da die Gärung langwieriger ist, wird auch mehr Zucker in Alkohol umgewandelt, wobei als Nebenprodukt auch mehr Sulfite entstehen.
Diese Tatsache verleiht Weißwein jedoch keinen Freifahrtschein: Da verhindert werden soll, dass die enthaltene Restsüße weiter gärt, werden bei diesem Wein häufig zusätzliche Sulfite hinzugefügt, um den Prozess zu unterbrechen. Aus diesem Grund kann es passieren, dass ein weißer Wein am Ende mehr Sulfite enthält als ein roter. Falls Sie also nach einem Wein mit wenig Sulfiten suchen, sollten Sie sich nicht auf eine Weinvariante festlegen, sondern das Etikett betrachten, auf dem ein hoher Sulfitgehalt gekennzeichnet werden muss.
Sulfite im Wein und die Kopfschmerzen am nächsten Tag
Auf dieser Grundlage können wir uns nun dem Thema annehmen, ob Sulfite im Wein tatsächlich Kopfschmerzen und andere Beschwerden auslösen. Die Antwort ist in manchen Fällen ja: Sulfitunvertäglichkeit ist ein tatsächliches Leiden. Dieses äußert sich während oder nach dem Verzehr von sulfithaltigen Lebensmitteln.
Das Leiden kann sich in Magen-Darm-Beschwerden äußern, doch auch Symptome, die an eine allergische Reaktion erinnern, sind möglich. Dazu zählen Juckreiz, Ausschlag, Herzrasen und Atembeschwerden. Vor allem Asthmapatienten können durch eine Sulfitunverträglichkeit stark eingeschränkt werden. Dass Sie jedoch unter einer Sulfitunverträglichkeit leiden, ist relativ unwahrscheinlich. So sind nur etwa 1,7 % der deutschen Bevölkerung von diesem Leiden betroffen.
Wie kann mit einer Sulfitunverträglichkeit umgegangen werden?
Wenn Sie bei sich die Symptome einer Sulfitunverträglichkeit feststellen oder sie sogar diagnostiziert wurde, haben Sie als Weinliebhaber ein schweres Los. So ist es für Ihr Wohlbefinden wichtig, je nachdem wie stark die Unverträglichkeit ausgeprägt ist, den Genuss zu minimieren oder gänzlich zu unterlassen. Sollten Sie nur selten oder über schwach ausgeprägte Symptome klagen und nicht auf den Wein verzichten wollen, sollten Sie darauf achten, dass der Wein Ihrer Wahl möglichst wenig Sulfite enthält. Aus diesem Grund sollten Sie auf Tropfen mit gesondert zugefügten Sulfiten verzichten.
Beim Einkaufen gibt es dabei übrigens einen Trick: So muss der Sulfitgehalt von Weinen nur auf dem Etikett kenntlich gemacht werden, wenn dieser über 10 mg pro Liter liegt. Das bedeutet, wenn Sie auf der Flasche keinen Hinweis entdecken, können Sie davon ausgehen, dass der Tropfen sogar weniger Sulfite enthält.
Auf diese Weise kann Weingenuss auch möglich sein, wenn Ihnen Sulfite im Wein zusetzen. Begrenzen Sie sich auf wenige Gläser, die dafür aber umso besser schmecken werden. Betrachten Sie vor dem Kauf stets das Etikett und überprüfen Sie den Sulfitgehalt des Weins. Dabei sollten Sie vor allem Wein kaufen, der eine hohe Qualität aufweist, da diese in der Regel weniger mit Zusatzstoffen versetzt sind.
Wein ohne zusätzliche Sulfite kaufen
Wenn Sie jetzt Interesse daran haben, in Zukunft Wein zu genießen, in dem möglichst wenig Sulfite enthalten sind, haben wir einen ausgezeichneten Tipp für Sie: besuchen Sie unseren Online-Fachhandel! Bei uns können Sie Wein kaufen, der frei von zusätzlich hinzugefügten Sulfiten ist und somit Ihren Sulfitkonsum verringern. Dabei bieten wir Ihnen handverlesene Qualitäts-Tropfen von den besten Weingütern Europas an, die Sie komfortabel online bestellen können.
Dabei steht Ihnen bei uns eine großartige Auswahl zur Verfügung und es ist etwas für jeden Geschmack dabei. Sie bevorzugen fulminanten Rotwein? Oder wünschen Sie sich einen erfrischenden Weißwein? Auch mit prickelndem Schaumwein können wir dienen. Wenn Sie Wein mit wenig Sulfiten suchen, werden Sie in unserem Weinkeller in jedem Fall fündig.
Sulfite im Wein sind normalerweise kein Grund zur Besorgnis
Insgesamt hat dieser Artikel gezeigt, dass Sulfite im Wein ein normales Nebenprodukt bei der Herstellung von Wein sind und dabei auch noch mehrere nützliche Funktionen erfüllen. Sulfite im Wein sind also nicht per se schädlich. Außer bei Ihnen liegt tatsächlich eine Sulfitunverträglichkeit vor.
In diesem Fall sollten Sie den Genuss von Wein mit Sulfiten stark reduzieren. Wenn Sie nicht auf Ihre Genussmomente verzichten möchten, empfehlen wir Ihnen darauf zu achten, Wein zu kaufen, der nicht noch zusätzlich mit Sulfiten angereichert wurde und nur natürliche Schwefelsalze enthält.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Sulfite im Wein
Sollten an dieser Stelle noch Fragen zum Thema Sulfite im Wein offen sein, machen Sie sich keine Sorgen. Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen von Weinkennern und -liebhabern zu diesem Thema gesammelt und für Sie übersichtlich beantwortet. So können Sie auf die Schnelle gezielte Antworten und grundlegende Informationen finden:
Kann Wein ohne Sulfite gekauft werden?
Nein, das ist nicht möglich. Sulfite im Wein sind ein natürliches Nebenprodukt der Gärprozesse, weshalb es keinen sulfitfreien Wein gibt.
Muss über Sulfite im Wein auf dem Etikett informiert werden?
Nicht in jedem Fall. Die im Wein enthaltenen Sulfite müssen nur auf dem Etikett kenntlich gemacht werden, wenn mehr als 10 mg pro Liter enthalten sind.
Warum sind Sulfite im Wein wichtig?
Sulfite im Wein erfüllen mehrere Funktionen. So haben sie eine antioxidative Wirkung, wodurch sie die Haltbarkeit des Tropfens deutlich verlängern. Außerdem sind sie antimikrobiell und helfen dabei, die Aromen zu erhalten.