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Weingut

Château des Crès Ricards

Erleben Sie die Revolution im Languedoc mit Château des Crès Ricards, wo Tradition auf Innovation trifft und die geologische Vielfalt der Terrasses du Larzac komplexe Weine mit minimaler Intervention hervorbringt.
Erleben Sie die Revolution im Languedoc mit Château des Crès Ricards, wo Tradition auf Innovation trifft und die geologische Vielfalt der Terrasses du Larzac komplexe Weine mit minimaler Intervention hervorbringt.

Château des Crès Ricards 

Wo die sanften Hügel des nördlichen Languedoc in den Himmel greifen, zwischen 150 und 200 Metern über dem Meeresspiegel, liegt Château des Crès Ricards wie ein stiller Zeuge für die Kraft der Lage. Hier treffen nachts kühle Bergwinde auf die gespeicherte Wärme des Tages, ein Temperaturspiel, das den Trauben jene langsame, gleichmäßige Reifung schenkt, die komplexe Weine möglich macht. Seit 1960 erstreckt sich das Weingut über 28 Hektar, seit 2007 unter der sachkundigen Führung der Familie Jeanjean, die dem Terroir mit Respekt und Präzision begegnet.

Die Region Languedoc-Roussillon hat in den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Wandlung vollzogen. Was einst unterschätzt wurde, beweist heute seine Klasse durch geografische und klimatische Vorzüge, die einer Vielzahl von Rebsorten optimale Bedingungen bieten. Die Appellation Terrasses du Larzac, 2014 als eigenständige AOC (geschützte Ursprungsbezeichnung) anerkannt, steht symbolisch für dieses erwachte Qualitätsbewusstsein und gehört zu den vielversprechendsten Anbaugebieten des gesamten Languedoc.

Das Château profitiert von dieser lebendigen Weinregion, deren mediterrane Wärme durch die Höhenlage temperiert wird. Hier entstehen Weine, die nicht nur das Klima, sondern auch den Wandel einer ganzen Region widerspiegeln.

Die historische Entwicklung des Weinguts

Crès, das okzitanische Wort für Kalkstein, gibt diesem Ort seinen Namen und seine Bestimmung zugleich. Was im 17. Jahrhundert als erste Rebpflanzungen begann, fand erst 2007 mit der Übernahme durch die Familie Jeanjean seine wahre Berufung. Die kalkreichen Böden, die hier wie weiße Adern durch das Gelände ziehen, prägten bereits die frühen Winzergenerationen. Doch erst die letzten 15 Jahre brachten jene Synthese aus Tradition und Innovation hervor, die das Château des Crès Ricards heute auszeichnet.

Erhebliche Investitionen in zeitgemäße Kellertechnik haben das Gut transformiert, ohne seine Wurzeln zu kappen. Die Malo (biologischer Säureabbau) läuft kontrolliert ab, Mikrooxidation wird gezielt eingesetzt, um Struktur und Eleganz in Balance zu halten. Es gibt den Mythos, Languedoc-Weine seien generell von minderer Qualität. Heute belegen internationale Verkostungen das Gegenteil. Die Weine von Château des Crès Ricards zeigen beeindruckende Finesse und Lagerfähigkeit, sie führen die Region zu neuen Höhen. Hier entsteht nicht nur Wein, sondern die Neuinterpretation einer ganzen Weinlandschaft.

Terroir und Klima – Die Seele der Weine von Crès Ricards

Die Landschaft kennt keine Kompromisse. Auf den Terrasses du Larzac wechseln sich Kalkstein-Plateaus mit vulkanischen Einsprengseln und tonhaltigen Schwemmlandböden ab, eine geologische Vielfalt, die dem Château des Crès Ricards seine mineralische Tiefe verleiht. Die Causse-Formationen (Kalksteinplateaus der Region) prägen hier nicht nur die Optik, sondern auch den Charakter der Weine, die eine kühle Mineralität in sich tragen.

Das mediterrane Klima zeigt sich von seiner präzisen Seite. Über 300 Sonnentage treffen auf gerade einmal 600 mm Jahresniederschlag, eine Kombination, die Syrah, Grenache und Mourvèdre ideale Reifebedingungen schenkt. Entscheidend wird das Mikroklima durch die Nähe zum Larzac-Plateau, das wie ein natürlicher Kühltunnel funktioniert und frische Luftströmungen in die Weinberge leitet. Diese kühlen Strömungen mildern die Sommerhitze und bewahren jene Frische, die später im Glas spürbar wird.

Besonders prägend ist die diurnale Temperaturschwankung (der Unterschied zwischen Tag- und Nachttemperaturen), die bis zu 20°C beträgt. Dieser natürliche Kälteschock in den Nachtstunden konserviert die Säure und verleiht den Weinen ihre lebendige Spannung. Die trocknenden Mistral-Winde komplettieren das System, indem sie Pilzdruck minimieren und dem Weingut ermöglichen, weitgehend ohne chemischen Pflanzenschutz zu arbeiten. So entsteht in der Languedoc-Roussillon Region ein Terroir, das Authentizität nicht verspricht, sondern liefert.

Die geologische Besonderheit der Terrasses du Larzac

Der Untergrund erzählt hier eine komplexe Geschichte. Zwischen den Hügeln von Aniane lagern sich Schichten verschiedener Epochen übereinander: marine Kalksteinablagerungen aus dem Jura, vulkanische Eruptivgesteine und diluviale Schwemmlandschichten, die prähistorische Flussläufe hinterlassen haben. Diese geologische Vielfalt prägt jeden Wein von Château des Crès Ricards auf unterschiedliche Weise. Die Kalksteinböden verleihen den Weinen jenen charakteristischen "salinen" Zug, eine mineralische Präzision, die sich am Gaumen wie feine Kreide anfühlt.

Faszinierend ist die natürliche Klimaregulation durch Kieselsteine in den Parzellen. Diese speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts langsam an die Rebstöcke ab, ein Mechanismus, den Kenner aus Châteauneuf-du-Pape kennen. Gleichzeitig graben sich die Wurzeln bis zu 15 Meter tief in den felsigen Untergrund, weit genug, um auch in trockenen Sommern natürlich Wasser zu finden. Das Ergebnis sind Weine mit natürlicher Konzentration und klarem Ausdruck, ohne dabei schwerfällig oder übermäßig alkoholisch zu werden.

Wurzeltiefe, Wärmespeicherung und die charakteristische Mineralität bilden gemeinsam das Herzstück der Stilistik von Château des Crès Ricards. Diese geologische Komplexität macht das Gut zu einem präzisen Beispiel dafür, wie Terroir und Zeit zusammenwirken können.

Philosophie und Handwerk – Zwischen Tradition und Innovation

In den Kellern von Château des Crès Ricards herrscht eine fast meditative Ruhe. Hier wird nicht experimentiert, sondern behutsam gelenkt. Das Konzept der minimalen Intervention prägt jeden Arbeitsschritt und lässt dem mediterrane Terroir den Vortritt. Eingriffe beschränken sich auf das Notwendige, damit die Weine ihre ursprüngliche Ausdruckskraft bewahren können.

Die Philosophie beginnt bereits im Weinberg mit einer strikten Ertragsbegrenzung auf 30 bis 35 Hektoliter pro Hektar. Diese bewusste Reduktion liegt deutlich unter den erlaubten Höchstmengen der Appellation und führt zu einer intensiveren Aromakonzentration in jeder einzelnen Traube. Die Handlese ist dabei nicht verhandelbar. Sie garantiert, dass nur vollreifes und gesundes Lesegut seinen Weg in die Kelter findet.

Im Keller verbinden sich traditionelle Methoden mit gezielter Moderne. Die Ganztraubenpressung (Pressung ohne Entfernen der Stiele und Kerne) bewahrt die aromatische Reinheit und verhindert die Extraktion bitterer Phenole. Die temperaturgesteuerte Gärung ermöglicht es, jeder Parzelle ihre spezifischen Eigenschaften zu entlocken, ohne sie zu überformen.

Der Ausbau erfolgt in französischen Eichenfässern verschiedener Belegungen und großen Betontanks, je nach Charakter der Cuvée. Zwischen zwölf und achtzehn Monaten reifen die Weine heran, entwickeln komplexe Sekundäraromen und harmonisieren ihre Tannine. Den Höhepunkt bildet die Assemblage, bei der der Kellermeister aus verschiedenen Partien eine stimmige Komposition erschafft. Hier zeigt sich, ob die Malo (biologischer Säureabbau) das gewünschte Ergebnis gebracht hat und wie das Wesen des Jahrgangs am besten zur Geltung kommt.