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Weingut

Château Lauriga

Tauchen Sie ein in die Welt des Château Lauriga, wo katalanische Weingeschichte auf moderne Kellerkunst trifft und einzigartige klimatische Bedingungen Weinpersönlichkeiten mit mediterranem Charakter und aromatischer Komplexität schaffen.
Tauchen Sie ein in die Welt des Château Lauriga, wo katalanische Weingeschichte auf moderne Kellerkunst trifft und einzigartige klimatische Bedingungen Weinpersönlichkeiten mit mediterranem Charakter und aromatischer Komplexität schaffen.

 

Château Lauriga

Hier, wo die Pyrenäen wie eine steinerne Kulisse den südlichen Horizont säumen und mediterrane Wärme auf kühle Bergluft trifft, entfaltet Château Lauriga seine stille Eleganz. Das Weingut liegt im südlichen Roussillon, kaum einen Steinwurf von der spanischen Grenze entfernt, eingebettet in eine Landschaft, die seit Jahrhunderten Winzer herausfordert und belohnt. Die Höhenlage der umliegenden Berge sorgt für jene Frische, die den Weinen ihre charakteristische Spannung verleiht. Seit 2012 führt die renommierte Familie Bournet-Lapostolle das Gut mit jener Präzision, die sie bereits in Chile und Bordeaux unter Beweis gestellt hat.

Der Name "Lauriga" stammt aus dem katalanischen "La Uriga" und erzählt von einer über zweitausendjährigen Weinbautradition in dieser Region. Diese historische Verwurzelung ist mehr als Folklore, sie prägt die Identität des heutigen Betriebs grundlegend. Das Weingut erstreckt sich über 60 Hektar rund um das charmante Dorf Thuir, aufgeteilt in diverse Parzellen mit teils über hundertjährigen Rebstöcken. Diese alten Reben sind das Herzstück der Qualitätsphilosophie, denn sie bringen Weine mit einer Tiefe hervor, die junge Anlagen nicht erreichen können.

Eingebettet in die reiche Vielfalt des Languedoc-Roussillon, verkörpern die Weine von Château Lauriga eine gelungene Synthese aus Tradition und modernem Weinbau. Die Kombination erlesener Rebsorten mit durchdachtem Handwerk schafft ein Sortiment, das die ganze Komplexität des mediterranen Weinbaus einfängt. Hier entsteht keine laute Fruchtigkeit, sondern strukturierte Eleganz mit mediterranem Temperament.

Geschichte und Entwicklung des Weinguts

1936 entsteht in der katalanischen Landschaft etwas, was erst Jahrzehnte später seine volle Bedeutung entfalten wird. Die ursprünglichen Weinberge des heutigen Château Lauriga werden angelegt, tief verwurzelt in jener katalanischen Weingeschichte, die Tradition und Innovation schon immer als Geschwister betrachtete. Erst in den 1980er Jahren formiert sich das Gut unter dem Namen „Château Lauriga" neu, ein Akt, der mehr als nur Umbenennung bedeutet. Es ist die bewusste Hinwendung zu einer Weinbautradition, die Terroir nicht als Marketingbegriff, sondern als Arbeitsauftrag versteht.

2012 markiert den entscheidenden Wendepunkt. Die Übernahme durch die Familie Bournet-Lapostolle bringt nicht nur Kapital, sondern eine Vision mit sich. Umfangreiche Investitionen fließen in Weinberge, Kellerausstattung und moderne Präzisionstechnik, doch das katalanische Weingut verliert dabei nie seine Identität. Unter Ernest Bournet und dem renommierten Önologen Claude Serra, bekannt durch seine Arbeit mit Michel Chapoutier, vollzieht sich eine Qualitätswende, die terroirgetreue Weine in den Mittelpunkt stellt. Serra versteht es, Mikrovinifikation (separate Vinifizierung kleiner Parzellen) und traditionelle Methoden zu verbinden.

Das elegante Schloss aus dem 19. Jahrhundert wird zum kulturellen Herzstück, beherbergt neben modernen Kelleranlagen ein kleines Museum zur regionalen Weinbaugeschichte. Historische Gerätschaften und Dokumente erzählen dort von jener Zeit, als Château Lauriga noch als Geheimtipp galt. Heute haben seine Weine internationale Anerkennung erlangt, mehrere Goldmedaillen beim Concours Mondial de Bruxelles bezeugen diese Entwicklung. Sie repräsentieren eine erfolgreiche Symbiose aus geschichtlicher Verwurzelung und konsequenter Qualitätsentwicklung.

Terroir und Klima am Château Lauriga

Die geografische Logik ist hier eindeutig: Zwischen 120 und 250 Metern Höhe, an den südöstlichen Ausläufern der Pyrenäen gelegen, profitiert Château Lauriga von einem mediterranen Mikroklima mit 320 Sonnentagen pro Jahr. Diese Höhenlage bringt kühle Nächte mit sich, die den Aromareichtum der Trauben fördern und dem Pyrenäen-Terroir seine charakteristische Prägung verleihen. Der moderierende Einfluss des nahegelegenen Mittelmeers sorgt für ausgeglichene Reifebedingungen.

Ein entscheidender Faktor ist der Tramontana, jener trockene Nordwind, der als natürlicher Schutz gegen Pilzkrankheiten über die Rebzeilen fegt. Das geologische Bodenmosaik besteht aus kalkhaltigen Ton- und Schieferböden in den höheren Lagen sowie Kiesablagerungen in den tieferen Parzellen. Eisenreiche Ton-Kalk-Böden verleihen den Weinen ihre strukturelle Komplexität und mineralische Würze. Bei nur 450 bis 600 Millimetern Niederschlag pro Jahr, konzentriert auf Frühjahr und Herbst, herrscht kontrollierter Trockenstress. Dieser zwingt die alten Reben dazu, ihre tiefen Wurzeln zu nutzen und fördert den biologischen Säureabbau (Malo), wodurch die Weine ihre charakteristische Frische und strukturelle Tiefe entwickeln.

Die Böden und Reblagen des Château Lauriga

Ein Mosaik der Böden prägt das Château Lauriga, und jede Parzelle erzählt ihre eigene Geschichte. Im nördlichen Bereich dominiert Kalkstein, der für Frische und Mineralität sorgt, während die zentralen Areale von kieshaltige Terrassen geprägt sind, die der Drainage (natürlicher Wasserabfluss) zugutekommen. Im Süden schließlich finden sich Schieferböden, die besonders den Syrah-Reben jene Würze verleihen, für die sie geschätzt werden.

Die Vieilles Vignes, jene alten Rebstöcke, die das kulturelle Gedächtnis des Weinguts verkörpern, wurzeln in rötlich gefärbten Ton-Kalk-Böden. Diese Böden zeichnet ihr hoher Eisenanteil aus, der nicht nur die charakteristische Farbe bewirkt, sondern auch eine präzise Mineralstoffaufnahme ermöglicht. Die Wasserregulierung erfolgt hier natürlich und ausgewogen: In trockenen Perioden speichert der Tonanteil Feuchtigkeit, während der Kalk für Durchlässigkeit sorgt.

Wie ein Theater der Natur wirkt die Einzellage "Les Terrasses", deren amphitheaterartige Struktur zu den bemerkenswertesten Landschaften des Weinguts zählt. Diese Terrassen, ausschließlich für die Spitzenweine reserviert, werden in mühsamer Handarbeit bewirtschaftet und profitieren von ihrer südöstlichen Exposition, die sowohl optimale Sonneneinstrahlung als auch natürliche Belüftung gewährleistet.

Die Hangneigung zwischen fünf und zwanzig Prozent erweist sich als weiterer Vorteil: Sie schützt die Reben vor extremer Sommerhitze, während die natürliche Drainage für ausgewogenere pH-Werte sorgt. Diese liegen in den Spitzenweinen des Château Lauriga typischerweise zwischen 3,5 und 3,7 und stehen für jene Balance aus Frische und Stabilität, die das Mikroklima dieses besonderen Terroirs ermöglicht.

Mediterranes Klima und sein Einfluss auf die Weincharakteristik

Wo das Mittelmeer auf die Pyrenäen trifft, entsteht am Château Lauriga ein Mikroklima von seltener Präzision. Die südfranzösische Sonne erreicht hier tagsüber bis zu 35°C und entwickelt in den Trauben jene Aromatiefe, die nur intensive Wärme hervorbringen kann. Doch erst die nächtliche Abkühlung um bis zu 15°C vollendet das Spiel: Diese Temperaturdifferenz zwingt die Reben zur Langsamkeit und ermöglicht eine vollständige Phenolreife (die Ausbildung von Farbstoffen und Gerbstoffen), ohne dass die Säure kollabiert.

Der Tramontana aus den nordwestlichen Bergen wird hier zum Winzerhelfer. Trocken und beständig fegt er durch die Rebanlagen, reduziert Pilzdruck und Feuchtigkeit, stresst dabei aber auch die Reben. Das traditionelle Gobelet (die niedrige, buschförmige Reberziehung ohne Drahtrahmen) antwortet auf diesen Stress mit Konzentration: Die Pflanzen wachsen kompakt, die Trauben reifen geschützt im eigenen Laubwerk.

Dieser Dialog zwischen Himmel und Erde prägt den Weinstil des Château Lauriga auf besondere Weise. Komplexe Fruchtaromen verbinden sich mit überraschender Frische, weil die kühlen Nächte die Aromaentwicklung verlangsamen. Diese natürliche Reifeverzögerung verhindert jene grünen Tannine, die bei zu früher Lese entstehen würden. Hier reift alles zur rechten Zeit.